Juristische Fakultät
Göttinger Team gewinnt drei Preise bei simulierter Gerichtsverhandlung im Völkerrecht.

Bei der diesjährigen Austragung des Philip C. Jessup International Law Moot Courts, einer simulierten Gerichtsverhandlung des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag zu aktuellen völkerrechtlichen Fragen, traten 17 Teams aus ganz Deutschland an der Hertie-School in Berlin gegeneinander an. Schriftlich wie mündlich duellierten sie sich in englischer Sprache zu den Voraussetzungen eines Angriffskrieges, der Reichweite des staatlichen Selbstverteidigungsrechts, dem Beschuss ziviler Infrastruktur im bewaffneten Konflikt, dem Umgang mit Kriegsgefangenen, Sanktionen durch Drittstaaten und dem Umweltvölkerrecht.
Dem Göttinger Team bestehend aus Sarah-Jane Messerschmidt, Zia Wendt und Maximilian Mitter als Teilnehmer sowie Yoke Schürmer, Julius Nippert und Nils Schlüter als Coaches blieb der Einzug in die K.O.-Runden leider verwehrt. Doch die rechtliche Expertise des Göttinger Teams fand besondere Würdigung: Der „Preis für den besten Beklagtenschriftsatz“ und der „Preis für die besten Schriftsätze gesamt“ gingen nach Göttingen. Maximilian Mitter wurde darüber hinaus für seine schlagfertige Reaktion auf die Argumente der Gegenseite mit dem Christian-Tomuschat-Preis für die beste Duplik geehrt.
Nationalsozialismus in transnationaler Perspektive – Mit Schwerpunkt auf den deutsch-ungarischen Rechtsbeziehungen
Die international und interdisziplinär besetzte Tagung, die am 28./29. März 2023 in Göttingen stattfindet, bildet den Abschluss der von der Alexander von Humboldt-Stiftung geförderten Forschungskooperation „Theorie und Praxis der Entrechtung in der zweiten Hälfte der Horthy-Ära im Vergleich mit dem NS-Regime“, die seit 2019 zwischen Pécs (Prof. Dr. Eszter Herger) und Göttingen (Prof. Dr. Eva Schumann) besteht. Mit der Tagung sollen zum einen zentrale Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit aus den vergangenen Jahren präsentiert sowie zum anderen die Forschungsperspektive auf andere (vor allem) mitteleuropäische Länder erweitert und in den Kontext des transnationalen Rechtstransfers während der NS-Zeit gestellt werden.
Zum Programm
Anmeldungen zur Tagung sind bis 10. März 2023 möglich
Kontakt: Prof. Dr. Eva Schumann
Göttinger Kolloquien zur Digitalisierung des Zivilverfahrens: Herausforderungen der Prozessdigitalisierung
In unserem letzten Kolloquium im Wintersemester 2022/23 werden wir uns mit den Herausforderungen der Prozessrechtsdigitalisierung aus praktischer und wissenschaftlicher Sicht beschäftigen.
Wir freuen uns, mit Prof. Dr. Dres. h.c. Burkhard Hess, Direktor am Max-Planck-Instituts Luxemburg für Internationales, Europäisches und Regulatorisches Verfahrensrecht, einen international renommierten Vertreter aus der Spitzenforschung zum Internationalen Privat- und Prozessrecht für die Veranstaltung gewonnen zu haben. Hess wird in seinem Vortrag insbesondere auf die bestehenden und geplanten Gesetzesvorhaben im Bereich der Digitalisierung des Verfahrensrechts auf europäischer Ebene eingehen. Darüber hinaus wird sich der Vortrag mit den Themen „Empirische Forschung in der Prozessrechtswissenschaft“ und „Digitale Kommunikation mit den Gerichten“ beschäftigen.
Im Anschluss daran wird Dr. Gregor Vollkommer, Richter am Oberlandesgericht München, in seinem Referat die Herausforderungen der Digitalisierung aus Sicht der Justiz erläutern. Vollkommer wird hierbei insbesondere von seinen praktischen Erfahrungen im Rahmen der Einführung der Elektronischen Akte am Oberlandesgericht München berichten. Einen weiteren Schwerpunkt wird er auf die Herausforderungen durch Massenverfahren und etwaige Lösungsansätze wie die Musterfeststellungsklage legen.
Wir freuen uns weiterhin auf ein Referat von Dr. Christina-Maria Leeb zur Videoverhandlung im Zivilprozess. Christina-Maria Leeb ist Zivilrichterin am Amtsgericht Passau und durch zahlreiche Publikationen und Vorträge als Expertin für die Gebiete Digitalisierung des Rechts und Legal Tech ausgewiesen. In ihrem Vortrag wird sie sich mit den Herausforderungen der Videoverhandlung aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive beschäftigen und hierbei insbesondere einen Schwerpunkt auf den vom BMJ vorgelegten Referentenentwurf zur Reform der Videoverhandlung legen.
Wann: 03.03.23 17 Uhr
Ort: Hybrid Online und in Präsenz
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