01/03/2012: Expertise zum Einsatz von Werkverträgen erschienen
Seit Jahrzehnten werden von Unternehmen Dienstleistungen wie etwa Serviceleistungen oder Reparaturaufträge in Form von Werkverträgen an Fremdfirmen vergeben, um sich kurzfristig und flexibel Kompetenzen einzukaufen, die betriebsintern nicht verfügbar sind. In jüngster Zeit ist diese Praxis jedoch zunehmend in die Kritik geraten, einer Kritik, die sich an der Beobachtung entzündet hat, dass Werkverträge zunehmend und vermutlich auch systematisch zur Umgehung von tariflichen oder arbeitsrechtlichen Standards genutzt, dass sie als Instrument der Lohnkostendrückung und des Lohndumpings missbraucht werden (siehe 27.11.2011 und 25.01.2012).
Vor dem Hintergrund einer bislang noch weitgehend unklaren Datenlage über die tatsächliche Verbreitung von und die Nutzungsformen bei Werkverträgen hat die Otto Brenner Stiftung jetzt eine Kurzstudie zum Einsatz von Werkverträgen in der Arbeitswelt veröffentlicht, die einen strukturierten Überblick über den Stand der aktuellen Diskussion und die Datenlage geben und darüber hinaus aufzeigen will, welche Indikatoren für eine mögliche Zunahme von Werkverträgen oder für eine damit in Zusammenhang stehende Verschlechterung von Beschäftigungsqualität vorhanden sind.
In seiner Expertise gibt der Autor Andreas Koch zunächst einen Überblick über Merkmale und Einsatzbereiche von Werkverträgen, wobei er ausführlich auch auf die Problematik des Instruments eingeht. Nach einer Einschätzung der quantitativen Bedeutung des Einsatzes von Werkverträgen, die auf einer direkten, aber auch indirekten Messung anhand von Indikatoren basiert, werden abschließend auch Fragen zu den derzeitigen Handlungsmöglichkeiten und zum zukünftigen politischen und gesetzgeberischen Handlungsbedarf diskutiert.
Weiterlesen: Koch, A. (2012): Werkverträge in der Arbeitswelt. OBS-Arbeitspapier Nr. 2, Otto Brenner Stiftung, Frankfurt/M.