11/04/2013:
Multijobber: Zahl der Beschäftigten mit Zweit- und Drittjobs steigt
Das Pestel-Institut aus Hannover hat im Auftrag der Gewerkschaften ver.di und Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) eine Studie über Multijobber erstellt, Beschäftigte, die mittels eines Zweit- oder auch Drittjobs ihr Einkommen aufbessern. Deren Zahl ist in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen.
Zugenommen hat vor allem die Zahl der Menschen, die neben ihrer Hauptbeschäftigung noch einen Minijob als Nebenjob ausüben (siehe 05.10.2012 und 10.04.2013). Nach Angaben von ver.di sei ihre Zahl von 2003 bis 2012 bundesweit um 122,6 Prozent von 1.154.934 auf 2.570.376 gestiegen.
In einzelnen Landkreisen sind die Wachstumsraten auch höher. Wie der Studienleiter Matthias Günther etwa gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung äußerte, habe es z. B. im Kreis Kehlheim in den vergangenen Jahren eine Zunahme von 141 Prozent gegeben.
Nach Angaben der Zeitung habe der Geschäftsführer des ver.di-Bezirks Niederbayern, Hartmut Veitengruber, Niedriglöhne für die Entwicklung verantwortlich gemacht. Multijobber seien Menschen, die mit dem Geld, das sie in ihrem Hauptjob verdienten, nicht mehr auskämen. Deshalb müssten sie auf einen oder mehrere Nebenjobs ausweichen, um überhaupt noch über die Runden zu kommen.
Quellen:
Ver.di-Pressemappe vom 11.04.2013
Mittelbayerische.de vom 11.04.2013
Weiterlesen:
Pestel Institut (2013): Veränderungen in der Arbeitswelt – Analyse des Pestel-Instituts, Hannover.
Ver.di-Tabelle: Beschäftigte in Minijobs nach Bundesländern