In publica commoda

Schülervorstellungen zum Stoffkreislauf
Petra Baisch & Marcus Schrenk (Ludwigsburg)

Die Frage, welche Aspekte und Inhalte im Hinblick auf eine ökologisch fundierte Grundbildung vermittelt werden sollen und können, ist noch weitgehend ungeklärt. Legt man die Conceptual-Change-Theorien zugrunde, müssen die SchülerInnen aktiv ihre vorhandenen Präkonzepte verändern, um adäquatere, wissenschaftlich angemessenere Konzepte aufbauen zu können (Möller 2001; Duit 2000). Neben der Frage nach den Inhalten, muss daher der Frage nach den Vorstellungen der SchülerInnen bezüglich ökologischer Konzepte nachgegangen werden, da diese den Ausgangspunkt für die Strukturierung von Lehr-Lernprozessen bilden. Die wenigen vorhandenen Studien in diesem Bereich (Hellden 1995, Leach u.a. 1995, Bell-Basca u.a. 2000), fokussieren lediglich auf Schülervorstellungen zu einzelnen ökologischen Schlüsselkonzepten (z.B. Photosynthese, Anpassung, Energiefluss), ohne diese miteinander in Beziehung zu setzen. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder im Grundschulalter ökologische Prozesse auf einfache Ursache-Wirkungszusammenhänge zurückführen und zyklische Prozesse meist nicht als solche erkennen.

Aus diesem Grund wurde bei vorliegendem Forschungsvorhaben der thematische Schwerpunkt auf das Prinzip des biologisch-organischen Stoffkreislaufs gelegt. Dabei soll untersucht werden, ob bzw. wie sich vorhandene Präkonzepte im Laufe eines unterrichtsähnlichen Vorhabens verändern. Dabei soll den Kindern ermöglicht werden, den Vorgang der Kompostierung direkt zu beobachten und ihnen die Chance geboten werden, im Rahmen einer moderat-konstruktivistisch orientierten Lernumgebung ihre Konzepte bezüglich der Zersetzung organischen Materials zu überprüfen. Begleitend dazu wurden im Rahmen einer längsschnittlichen Erhebung SchülerInnen der 3. bzw. 4. Klassenstufe in leitfadengestützten Einzel- und Gruppeninterviews vor und nach dem Unterricht befragt. Die Interviews sollen mittels qualitativer Inhaltsanalyse (Mayring 2003) ausgewertet werden. Da die Untersuchung noch nicht abgeschlossen ist, sollen Forschungsdesign, Untersuchungsmethoden und erste Ergebnisse präsentiert werden. Das Literaturverzeichnis kann bei der Erstautorin angefordert werden.

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