In publica commoda

Leseverständnis und Schulleistungsentwicklung. Erste Befunde einer Längsschnittstudie zur schriftsprachlichen Entwicklung von Migrantenkindern in unterschiedlichen Unterrichtskonzepten
Agi Schründer-Lenzen (Potsdam)

In einer auf vier Jahre angelegten Längsschnittstudie (2002-2006) wird die Lernentwicklung von 1.237 Schüler/innen von der 1. bis zur 4. Klasse aufgrund halbjährlich erhobener Leistungsbilanzen evaluiert. Instrumente dieser ipsativen Messungen sind insbesondere standardisierte Tests im Bereich Lesen, Rechtschreiben und Mathematik, die in Relation zu unterschiedlichen methodischen Settings des Anfangsunterrichts ausgewertet werden.

Die Stichprobe ist durch einen überproportional hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund gekennzeichnet, da die Fragestellung des Projekts insbesondere darauf abzielt, die Lesekompetenzentwicklung dieser Risikogruppe systematisch zu erheben. Zielsetzung der Untersuchung ist es dabei, jene unterrichtsmethodischen Konzepte differenziert zu beschreiben, die Kindern nichtdeutscher Herkunftssprache einen gelingenden Schriftspracherwerb ermöglichen. Die Identifikation von Modellen von "best practice" basiert dabei nicht nur auf der Auswertung der Schulleistungstests, sondern wird durch kontinuierliche Befragungen der Lehrkräfte und Unterrichtshospitationen weiter abgesichert.

Das Projekt ist auch im Kontext von Unterrichtsentwicklungsforschung zu verorten, da durch ein formatives Feedback-System die Lernentwicklung der Kinder den unterrichtenden Lehrer/innen zeitnah zum Erhebungsdatum zurückgemeldet wird. Ein qualitatives Feedback-System in Form projektbezogener Qualitätszirkel ist in Vorbereitung. Zielsetzung ist die Vermittlung von Lesestrategien unter "balanced comprehension instruction".

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