In publica commoda

Presseinformation: Neue Ausstellung in der SUB: Göttinger Archäologen forschen auf Sizilien

Nr. 211/2011 - 04.10.2011

Präsentation informiert über Arbeiten in Gela und Agrigent – Eröffnung am 7. Oktober 2011

(pug) Mit der Forschung von Wissenschaftlern des Archäologischen Instituts der Universität Göttingen auf der italienischen Insel Sizilien befasst sich eine neue Ausstellung in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB). Unter dem Titel „Göttinger Archäologen forschen auf Sizilien – Archäologische Surveys in Gela und Agrigent“ informieren Schautafeln mit vielen Fotos und Landkarten über Methodik und Ergebnisse der Arbeiten. Diese fanden im Umland der griechischen Stadt Gela und im Hinterland der griechischen Kolonie Agrigent statt. Die Ausstellung wird vom 7. Oktober bis zum 13. November 2011 im Foyer der SUB-Zentralbibliothek am Platz der Göttinger Sieben gezeigt. Sie wurde vom Archäologischen Institut erarbeitet und in Kooperation mit der SUB realisiert.

Die Ausstellung wird am Freitag, 7. Oktober, eröffnet. Zur Begrüßung spricht der stellvertretende SUB-Direktor Dr. Rupert Schaab. Anschließend führt der Direktor des Archäologischen Instituts, Prof. Dr. Johannes Bergemann, in die Thematik ein. Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 15 Uhr in der SUB-Zentralbibliothek am Platz der Göttinger Sieben im Großen Seminarraum im ersten Obergeschoss.

Seit fast zehn Jahren arbeiten Wissenschaftler des Archäologischen Instituts der Universität Göttingen auf Sizilien: Von 2002 bis 2008 untersuchten sie das Umland von Gela, wo sie mehr als 200 zuvor unbekannte Siedlungsstellen nachweisen konnten. Seit 2008 erforschen sie in einem auf sechs Jahre angelegten Projekt das Hinterland von Agrigent, wo sie bislang fast 300 Steinbrüche, Heiligtümer, Friedhöfe und Bauernhöfe entdeckten. Ziel der Forschung ist es, historische Siedlungsweisen von der Bronzezeit bis zum Hochmittelalter zu rekonstruieren und auf ihre naturräumlichen, ökonomischen und kulturellen Grundlagen zurückzuführen.

Die Arbeit der Göttinger Archäologen auf Sizilien besteht nicht aus Ausgrabungen, sondern aus einer Oberflächenbegehung. Bei dieser sogenannten Survey-Methode werden die untersuchten Flächen systematisch begangen und auf historische Materialien untersucht, die auf dem Boden sichtbar sind – von Steinbrüchen, Mauern und Gräbern bis hin zu Resten historischer Keramik. So ist es möglich, die Chronologie und Funktion von Siedlungsstellen zu bestimmen und auch in mehreren hundert Quadratkilometer großen Gebieten historische Siedlungssysteme verschiedener Zeiträume zu rekonstruieren.

Die Ausstellung im Foyer der SUB ist montags bis freitags von 7 bis 1 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 9 bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Die Forschungsergebnisse der Göttinger Archäologen sind außerdem in das dreibändige Werk „Der Gela-Survey – 3000 Jahre Siedlungsgeschichte in Sizilien“ eingeflossen, das in diesem Sommer im Münchener Verlag Biering & Brinkmann erschienen ist.

Kontaktadressen:
Dr. Silke Glitsch
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Papendiek 14, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-22456
E-Mail: glitsch@sub.uni-goettingen.de
Internet: www.sub.uni-goettingen.de

Prof. Dr. Johannes Bergemann
Georg-August-Universität Göttingen
Archäologisches Institut
Nikolausberger Weg 15, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-7502
E-Mail: jbergem@uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/133285.html