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CareerGuidance - Interviews mit Alumni

Sie sind heute Leiter der Online-Redaktion der Jobbörse ABSOLVENTA und Gründer von Trainee-Gefluester.de. Wie hat sich der Weg ergeben?

Von 2000 bis 2006 habe ich in Göttingen Wirtschaftspädagogik studiert. Im Laufe des Hauptstudiums kristallisierte sich für mich immer stärker heraus, dass ich nicht an die Berufsschule gehen, sondern eher redaktionell arbeiten möchte. Nach einem Praktikum bei 11Freunde und mehreren freiberuflichen Jobs habe ich 2008 in einer Festanstellung bei der Jobbörse ABSOLVENTA angefangen. Ein Kommilitone aus Göttinger Studententagen hatte ABSOLVENTA gegründet. In dem Fall war also auch eine Portion Glück mit „Vitamin B“ im Spiel. Die Idee für die Gründung des Portals „Trainee-Geflüster“ ist dann im Laufe der Zeit während meiner Arbeit bei ABSOLVENTA gereift, weil das für Absolventen und Unternehmen ein immer größeres Thema wurde.

Warum haben Sie diese Tätigkeit in diesem Unternehmen gewählt?

Ich habe schon immer gerne mit Worten gespielt und habe einen Faible für das Internet. Daher ist der Job als Online-Redakteur an der Schnittstelle zum Online-Marketing für mich ideal. Dabei hat es mich auch sehr gereizt, gemeinsam mit motivierten und fähigen Leuten ein Start-Up aufzubauen. Außerdem arbeite ich bei ABSOLVENTA für eine gute Sache, nämlich jungen Akademikern den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern.

Wie kann man sich Ihren Arbeitstag vorstellen?

Auch wenn in einem jungen Unternehmen wir ABSOLVENTA kein Tag dem anderen gleicht, ist eine der Hauptaufgaben das Schreiben von neuen Artikeln und Newslettern sowie das Texten von Webseiten. Dafür muss man Themen identifizieren und die Inhalte so aufbereiten, dass sie gut von den Suchmaschinen wie Google gefunden werden können. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt daher auf dem Suchmaschinenmarketing (SEM) und der Suchmaschinenoptimierung (SEO).

Welche Qualifikationen und Fähigkeiten halten Sie für wichtige Voraussetzungen für die Ausübung Ihrer Tätigkeit?

Neben einem guten schriftlichen Ausdruckvermögen braucht man beim Schreiben eine gewisse Portion Kreativität. Wichtig ist auch die Bereitschaft, sich stetig weiterzubilden, da es im Internet ständig etwas Neues gibt. Das Fortbilden geschieht aber nicht über irgendwelche Seminare, sondern vor allem durch Gespräche mit Kollegen und das Recherchieren im Internet. SEO und SEM ist keine sog. Rocket Science. Das kann sich im Prinzip jeder selbst beibringen.

Welche Entwicklungschancen gibt es in Ihrem Beruf?

Online-Marketing und Online-Journalismus bieten große berufliche Chancen, da die Bedeutung des Internets in Zukunft noch größer wachsen wird und jede Firma oder Organisation bestrebt ist, mehr Besucher auf ihre Webseiten zu holen. Mit Know-How in Sachen SEM und SEO hat man auf dem Arbeitsmarkt beste Aussichten. Darin liegt ein großes Potential, nicht nur für Wirtschaftswissenschaftler und Absolventen technischer Studiengänge, sondern zum Beispiel auch für Geisteswissenschaftler.

Können Sie sich noch zurück erinnern, was die wichtigsten Schritte damals kurz nach Abschluss des Studiums auf Ihrem Weg zum Berufseinstieg waren?

Ich habe es damals gewagt, nach dem Studium im Prinzip etwas komplett anderes zu machen, als ich studiert habe. Die Entscheidung war mit einem gewissen Risiko verbunden, schließlich winkt als Lehrer der Beamten-Status. Aber ich kann jeden dazu ermutigen, den Job anzustreben, den man wirklich machen möchte.


Gibt es Ereignisse, mit denen Sie damals während der Bewerbungsphase überhaupt nicht gerechnet haben?

Das kann ich so nicht sagen. Aber mir ist bewusst geworden, dass man sich bei mit einem eher durchschnittlichem Abschlusszeugnis kaum Chancen hat, bei einem großen und renommierten Unternehmen zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Dort ist die Konkurrenz riesig und die Absagen sorgen für Frust. Erfolgsversprechender sind Bewerbungen bei etwas unbekannteren Unternehmen. Zum anderen war mir die Start-Up-Szene noch gänzlich unbekannt, sie stellt aber eine interessante Möglichkeit für den Berufseinstieg dar. Dort arbeitet man noch nicht in festen Strukturen, kann eigene Ideen einbringen und viele Kontakte knüpfen.

Welchen Rat können Sie den Göttinger Studierenden mit auf den Weg zum Beruf geben?

Bei der Berufswahl sollte man keine allzu großen Kompromisse eingehen. Ein Beispiel dazu: Ich kann ein super Fußballer sein. Doch wenn ich meine Stärken im Sturm habe, dann aber als Verteidiger eingesetzt werde und mich dazu nicht gut mit meinem Mitspielern und dem Trainer verstehe, werde ich mein Potential nicht entfalten können. Und das Fußballspielen macht mir dann auch nicht so viel Spaß. Um gerne zur Arbeit zu gehen und im Job auf Dauer gute Leistungen zu bringen, muss man versuchen eine Arbeit zu finden, die einem wirklich Spaß macht. Zudem sollte man es auf keinem Fall allein am Gehalt festmachen, ob ein Job gut oder schlecht ist. Geld ist nicht alles. Viel wichtiger ist es, jeden Morgen gerne zur Arbeit zu gehen.