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CareerGuidance - Interviews mit Alumni

Frau Clarissa Czöppan, Trainee im Buchprogramm der Verlagsgruppe Weltbild

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Sie sind heute Trainee bei Weltbild. Wie hat sich der Weg ergeben?

Ich wusste schon während der Schulzeit, dass ich ins Verlagswesen wollte und habe mich durch das Studium und Praktika gezielt darauf ausgerichtet. Das Aufbaustudium Buchwissenschaft bot tolle Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen, was in der Buchbranche das A und O ist. Alles lässt sich aber nicht planen. Das entsprechende Quäntchen Glück gehört auch immer dazu.

Warum haben Sie diese Tätigkeit gewählt?

Da es eine relativ frühe Entscheidung in meinem Leben war, fiel die Wahl aus einer leicht illusionierten Vorstellung vom „Bücher machen“ und – ganz klassisch – aus der Liebe zur Literatur. Den Idealismus für die Branche muss man versuchen, sich auch über die Jahre hinweg zu bewahren.
Das Unternehmen habe ich bewusst gewählt, weil es viel in seine Mitarbeiter investiert, ihnen Chancen aufzeigt, sie wertschätzt und fördert. Und einem nicht das Gefühl gibt, man sei einer von zig ebenso qualifizierten Bewerbern, sondern dass man aus ganz bestimmten Gründen heraus gewollt wird. Das hat gut getan!

Wie kann man sich Ihren Arbeitstag vorstellen?

Die vergangenen Jahre etwas zerrissen zwischen Doktorarbeit und Verlag, immer mit dem Gefühl, beidem nicht ausreichend gerecht zu werden. Manchmal mit langer Nachtarbeit, oft ohne Wochenende, manchmal aber auch mit der Freude darüber, das alles wirklich nur für mich zu tun. In Zukunft, als Trainee freue ich mich auf täglich Neues, täglich Spannendes... Und nach fünf Jahren als Einzelkämpfer ist es großartig, wieder in einem Team zu arbeiten.

Welche Qualifikationen und Fähigkeiten halten Sie für wichtige Voraussetzungen für die Ausübung Ihrer Tätigkeit?

Sprachgefühl, fundierte Branchenkenntnis, keine Angst vor Zahlen und ökonomischen Überlegungen, absolute Sorgfalt in der Textarbeit, sich in das Leseverhalten anderer hineinversetzen können, Idealismus, Belastbarkeit und Flexibilität (und das nicht nur als Floskeln), und wenn es erforderlich ist, eine gewisse Gelassenheit

Können Sie sich noch zurück erinnern, was die wichtigsten Schritte damals kurz nach Abschluss des Studiums auf Ihrem Weg zum Berufseinstieg waren?

Neugierig sein, offen sein, Kontakte knüpfen und pflegen

Gibt es Ereignisse, mit denen Sie damals während der Bewerbungsphase überhaupt nicht gerechnet haben?

Ich hätte trotz aller Vorsicht und viel Realismus nicht gedacht, dass eine Bewerbungsphase auch mit entsprechender Qualifikation so lange dauern kann. Was mich irritiert hat war, wie genau man spezialisiert sein muss. Man hat als Geisteswissenschaftler kaum mehr eine Chance, sich auch nur geringfügig umzuorientieren und muss sich damit sehr früh festlegen.

Welchen Rat können Sie den Göttinger Studierenden mit auf den Weg zum Beruf geben?

Die Berufsplanung früh in die Hand nehmen und Geisteswissenschaften nie ohne klarem Berufsziel vor Augen studieren. Sorgsam ausgewählte Praktika machen und dabei wenn nötig flexibel sein, z. B. auch mal in eine andere Stadt gehen. Wenn man es dann noch schafft, dabei nicht verbissen zu sein, ergeben sich immer Perspektiven. Auch welche, mit denen man gar nicht gerechnet hat. Das sind manchmal die besten.