19/07/2011: Atypische Beschäftigung sorgt für Beschäftigungszuwachs in 2010
Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat Ergebnisse des Mikrozensus zur Beschäftigungsentwicklung im Jahr 2010 vorgelegt. Sie zeigen, dass atypische Beschäftigung nach dem krisenbedingten leichten Rückgang im Jahr 2009 (siehe 22.07.2010) wieder auf dem Vormarsch ist. So beruhe der für 2010 feststellbare Beschäftigungszuwachs bei den abhängig Beschäftigten ganz überwiegend auf einer Zunahme atypischer Beschäftigungsformen, unter denen vor allem die Leiharbeit boome.
Zwischen 2009 und 2010 habe die Zahl der abhängig Beschäftigten insgesamt um 322.000 auf 30,9 Millionen zugenommen. Während die Zahl der Normalerwerbstätigen in diesem Zeitraum aber gerade mal um 0,3 Prozent auf gut 23 Millionen stieg, wuchs die Zahl der atypisch Beschäftigten (befristete und geringfügige Beschäftigung, Teilzeitarbeit bis zu 20 Wochenstunden sowie Zeitarbeit) um 3,2 Prozent auf 7,8 Millionen. Damit habe atypische Beschäftigung zu 75 Prozent zum Gesamtwachstum der Zahl abhängig Beschäftigter beigetragen.
Die Zunahme atypischer Beschäftigungsformen beruhe zu einem Großteil auf der Ausbreitung von Leiharbeit. Zwischen 2009 und 2010 sei die Zahl der Leiharbeiter um mehr als 32 Prozent gestiegen. Von den 742.000 Zeitarbeiter/innen im Jahr 2010 hätten sich gut zwei Drittel (503.000) in einer unbefristeten, sozialversicherungspflichtigen Anstellung von mindestens 21 Wochenstunden befunden.
Der Mikrozensus ist eine repräsentative Erhebung des statistischen Bundesamtes und der statistischen Landesämter, in der jährlich 1 Prozent der Privathaushalte in Deutschland befragt wird. Durch die Erhebung werden Daten zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Bevölkerung (u.a. Familiensituation, Einkommen, Erwerbstätigkeit, Ausbildung) gewonnen, mit denen sich die Ergebnisse der Volkszählung fortschreiben lassen.
Quelle: Pressemitteilung Nr. 270 des Statist. Bundesamtes vom 19.07.2011