Presseinformation: Der Tod tanzt: Musik und Völkermord in Ruanda

Nr. 7/2009 - 16.01.2009

Vortrags- und Diskussionsveranstaltung in der Reihe „DenkBAR“

(pug) „Der Tod tanzt: Musik und Völkermord in Ruanda“ – mit diesem Thema befasst sich die Göttinger Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Morag Josephine Grant in einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung der Reihe „DenkBAR“. Sie wird der Frage nachgehen, wie der Einsatz von Musik zur Ausübung von Gewalt, Kriegsverbrechen und Massenmord missbraucht werden kann. Zu der Veranstaltung, die sich an die breite Öffentlichkeit wendet, lädt die Georg-August-Universität am Mittwoch, 21. Januar 2009, ein. Sie findet in der Galerie Apex, Burgstraße 46, statt und beginnt um 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr). Der Eintritt ist frei; Anmeldungen sind nicht erforderlich.

In ihrem Vortrag wird Prof. Grant auf Hintergründe und Konsequenzen aus dem Fall Simon Bikindi eingehen. Bikindi, einst einer der populärsten Musiker Ruandas, ist im Dezember vergangenen Jahres wegen unmittelbarer und öffentlicher Anstiftung zur Begehung von Völkermord zu einer Haftstrafe von 15 Jahren verurteilt worden – letztlich wurde er wegen einer Rede schuldig gesprochen. In der Entscheidung des „International Criminal Tribunal for Rwanda“ wurde jedoch festgestellt, dass Bikindi in drei Liedern zu Hass gegenüber der Tutsi-Bevölkerung aufgerufen hat. In dem Urteil heißt es dazu, die Verbreitung dieser Lieder habe maßgeblich zur Vorbereitung des Völkermords beigetragen. Bei den Gewalttaten im Jahr 1994 waren bis zu einer Million Menschen ermordet worden.

Prof. Grant wurde im Zuge der Umsetzung des „Zukunftskonzeptes“ in der Exzellenzinitiative an die Universität Göttingen berufen. Die Juniorprofessorin vom Musikwissenschaftlichen Seminar der Georgia Augusta leitet die Free Floater-Nachwuchsgruppe „Music, Conflict and the State“. Informationen zu der Reihe „DenkBAR“ können im Internet unter www.uni-goettingen.de/denkbar abgerufen werden.