Presseinformation: Universität zeichnet Mitglieder für besondere Aktivitäten und Leistungen aus

Nr. 245/2009 - 01.12.2009

Stiftungsrat verleiht Preise im Rahmen der Göttinger Universitätsrede am 3. Dezember

(pug) Der Stiftungsrat der Georg-August-Universität Göttingen Stiftung Öffentlichen Rechts zeichnet auch in diesem Jahr Mitglieder der Georgia Augusta für besondere universitäre Aktivitäten und Leistungen aus. Die Preise sind mit jeweils 2.500 Euro dotiert und werden in den Kategorien „Wissenschaft und Öffentlichkeit“ und „Herausragende Nachwuchspublikationen“ vergeben. Außerdem wird in diesem Jahr ein Sonderpreis für herausragendes Engagement verliehen. Die Preisverleihung durch den Stiftungsratsvorsitzenden Dr. Wilhelm Krull findet am Donnerstag, 3. Dezember 2009, im Rahmen der Göttinger Universitätsrede statt. Die Veranstaltung beginnt um 17.15 Uhr im Hörsaal 011 des Zentralen Hörsaalgebäudes am Platz der Göttinger Sieben 5.

Die Preiskategorie „Wissenschaft und Öffentlichkeit“ würdigt Initiativen, die wissenschaftliche Arbeitsprozesse und Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit vermitteln. Ausgezeichnet werden in diesem Jahr die Veranstalter der Physikshow „Zauberhafte Physik – Von schwebenden Schiffen und rauchenden Ringen“. Die Urkunden nehmen stellvertretend für das Organisationsteam die Studierenden Elina Fuchs und Steffen Klemer als Initiatoren sowie Prof. Dr. Arnulf Quadt als Leiter des Projekts entgegen. Nach Ansicht des Stiftungsrates veranschaulicht die Physikshow die Faszination des forschenden Lernens und dient als herausragendes Beispiel für die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Öffentlichkeit.

In derselben Kategorie wird der Evolutionspsychologe Dr. Bernhard Fink ausgezeichnet. Er wird für die erfolgreiche Vermittlung seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema physische Attraktivität und menschliche Partnerwahl an eine breite Öffentlichkeit geehrt. Dr. Fink leitet eine Emmy-Noether-Forschergruppe von Nachwuchswissenschaftlern am Johann-Friedrich-Blumenbach-Institut für Zoologie und Anthropologie der Universität Göttingen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft stellte die Arbeit der Gruppe im Rahmen einer zehnteiligen Serie auf ihrer Internetseite DFG Science TV vor.

Drei Preise des Stiftungsrates werden in diesem Jahr für herausragende Publikationen des wissenschaftlichen Nachwuchses verliehen. Dr. Özgür Bayram hat am Institut für Mikrobiologie und Genetik entschlüsselt, wie Licht und Dunkelheit bei Schimmelpilzen unterschiedliche zelluläre Prozesse steuern, darunter die Produktion von krebserregenden Giftstoffen. Seine Forschungsergebnisse erschienen im Sommer 2008 in der Fachzeitschrift „Science“.

In derselben Ausgabe von „Science“ veröffentlichten Dr. Oliver Lange und Dr. Nils-Alexander Lakomek die Ergebnisse ihrer Forschung am Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie. Das Team der beiden Nachwuchswissenschaftler hatte durch eine Kombination von verschiedenen Experimenten und Simulationen neue Erkenntnisse über das Protein Ubiquitin gewonnen. Ubiquitin ist Teil eines ausgeklügelten „Recycling-Systems“, das beschädigte oder ausgediente Proteine in ihre Bestandteile zerlegt und wiederverwertet.

Ein weiterer Nachwuchspreis geht an die Literaturwissenschaftlerin Dr. Sabine Zufelde. In ihrer Dissertation „Comment savoir? – Comment dire?“ entwickelte sie eine Typologie metafiktionaler Erzähltechniken und untersuchte deren Funktionen in drei Romanen des französischen Schriftstellers Claude Simon. Ihre Textanalyse ergänzt die bisherige Interpretation der Romane wesentlich und füllt so die Lücken der französischen Literaturwissenschaft im Vergleich zur Anglistik und Germanistik teilweise aus.

Den Sonderpreis des Stiftungsrates erhält die italienische Lektorin Dr. Ilva Fabiani für ihr herausragendes Engagement zur Innovation und Verbesserung der Lehre am Seminar für Romanische Philologie. Studierende hatten Dr. Fabiani für den Sonderpreis vorgeschlagen, da sie sich für den Auf- und Ausbau der Fachgebiete Sprachpraxis und Landeskunde in den Studiengängen der Italianistik und für die Verbesserung der Infrastruktur besonders eingesetzt hat.

Dr. Wilhelm Krull kündigte an, dass der Stiftungsrat künftig in einer eigenen Kategorie herausragendes Engagement in der Lehre würdigen wolle. Er lud insbesondere die Studierenden der Georg-August-Universität ein, Vorschläge zu unterbreiten.