Presseinformation: „Sprachen bilden – Heterogenität und Diversität gestalten“

Nr. 122/2013 - 21.06.2013

Niedersächsische Hochschulen gründen eine Initiative zur Lehrerbildung

(pug) Neun lehrerbildende Hochschulen in Niedersachsen schließen sich auf Initiative der Universität Göttingen formell zur Hochschulinitiative „Sprachen bilden – Heterogenität und Diversität gestalten“ zusammen. Beteiligt sind neben der Universität Göttingen die Technische Universität Braunschweig, die Universität Hannover, die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover sowie die Universitäten Hildesheim, Lüneburg, Oldenburg, Osnabrück und Vechta. Die Initiative wird aktiv vom Niedersächsischen Kultusministerium sowie vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur unterstützt.

„Nach wie vor bestätigen empirische Studien einen Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg. Eine Hauptursache dafür ist die unzureichende Ausbildung der für den Schulerfolg erforderlichen sprachlichen Kompetenzen insbesondere bei Schülern mit Migrationshintergrund. Diese machen mittlerweile mehr als 30 Prozent der Schülerschaft bundesweit aus. Hier stehen die Bundesländer vor einer großen gesellschaftlichen Verantwortung“, sagt Initiatorin Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne, Vizepräsidentin der Universität Göttingen. Mit ihrer Initiative setzen sich die niedersächsischen Hochschulen dafür ein, langfristig die sprachliche Bildung und Sprachenförderung an deutschen Schulen zu verbessern. Sie wollen diese als Elemente der Ausgestaltung von Heterogenität und Diversität in der Lehrerbildung verankern. Zukünftige Lehrerinnen und Lehrer aller Fächer, Schulformen und Stufen sollen in ihrer Ausbildung eine Vielfalt an didaktisch-methodischen Kompetenzen für eine umfassende sprachliche Förderung und Bildung erhalten.

„Die gemeinsame Initiative der Hochschulen ist ein wichtiger Schritt für mehr Bildungsgerechtigkeit. Sie bietet die Chance, angehende Lehrerinnen und Lehrer bereits im Studium angemessen auf die Herausforderungen, aber auch auf die Möglichkeiten von Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Muttersprachen vorzubereiten“, so die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur Dr. Gabriele Heinen-Kljajić. „Die Initiative der Hochschulen ist sehr zu begrüßen, setzt sie sich doch dafür ein, dass mittelfristig durch eine angemessene Sprachenförderung an Schulen die Bildungschancen für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund deutlich verbessert werden können“, sagt die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt.

Unterstützung erhalten die niedersächsischen Hochschulen auch von der Landeshochschulkonferenz (LHK) Niedersachsen. Sie unterstützt inhaltliche und strukturelle Entwicklungsvorhaben, mit denen die Themen Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache in den Pflichtbereich aller Lehramtsstudiengänge eines Landes aufgenommen und in der Schulpraxis gestärkt werden.

Schon jetzt ist Niedersachsen mit dem Projekt DaZNet – Netzwerk für Deutsch als Zweit- und Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und Interkulturelle Kompetenz – sehr gut aufgestellt. Das Projekt ist auf die Fort- und Weiterbildung von Lehrern an Schulen ausgerichtet und wird durch die an der Initiative beteiligten Hochschulen wissenschaftlich begleitet. Die Hochschulen wollen diesen Prozess in den nächsten Jahren aktiv mitgestalten. Sie planen, 2014 eine Tagung zum Thema durchzuführen. Außerdem beteiligen sie sich unter anderem an der Ausschreibung des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln. Das Mercator-Institut unterstützt Hochschulen dabei, Deutsch als Zweitsprache in der Lehrerausbildung zu verankern.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne
Georg-August-Universität Göttingen
Vizepräsidentin für Internationales
Wilhelmsplatz 1, 37073 Göttingen, Telefon (0551) 39-12184
E-Mail: hiltraud.casper-hehne@zvw.uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/110984.html