Presseinformation: Sterbliche Götter – Raffael und Dürer in der Kunst der deutschen Romantik

Nr. 77/2015 - 09.04.2015

Sonderausstellung in der Kunstsammlung der Universität Göttingen vom 19. April bis 19. Juli 2015

(pug) „Sterbliche Götter – Raffael und Dürer in der Kunst der deutschen Romantik“ lautet der Titel einer neuen Sonderausstellung vom 19. April bis 19. Juli 2015 in der Kunstsammlung der Universität Göttingen. Im Zentrum der Ausstellung, die gemeinsam mit Studierenden und Promovierenden der Kunstgeschichte konzipiert und eingerichtet wurde, steht die Idee der deutschen Romantik, Raffael und Dürer, die beiden geistesverwandten Ausnahmekünstler Süd- und Nordeuropas, hätten befreundet sein können. Die Ausstellung wird am Donnerstag, 16. April 2015, ab 18 Uhr feierlich eröffnet und ist danach jeweils sonntags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Die Freundschaft der Renaissance-Künstler Raffaello Sanzio (1483 bis 1520) und Albrecht Dürer (1471 bis 1528) ist eine der tragenden Ideen der deutschen Romantik. Oft wurden die beiden Künstler zusammen und sogar Hand in Hand dargestellt – obwohl sie sich im Leben nie begegnet sind. Es war eine äußerst produktive Vorstellung von Dichtern, Malern und Kunsthistorikern, dass Raffael und Dürer als Ausnahmetalente des Südens und des Nordens hätten befreundet sein können. Sie ahmten die beiden Musterkünstler Italiens und Deutschlands künstlerisch, moralisch und biografisch nach. Die Verschmelzung von Ideal und Charakter, von Süd und Nord, von „Italia“ und „Germania“ wurde zu einem Hauptanliegen der Romantik.

Im Zentrum der Ausstellung in der Kunstsammlung stehen die beiden Bildserien zum Leben Raffaels von den Göttinger Gebrüdern Franz und Johannes Riepenhausen. Darüber hinaus werden Zeichnungen, Druckgrafiken, Gemälde, Skulpturen und Medaillen gezeigt. Bücher illustrieren die literarische Rezeption und die frühe kunsthistorische Erforschung von Raffael und Dürer. Ein Augenmerk liegt jeweils auf Kindheit und Tod der beiden Künstler. Deshalb sind unter den Exponaten seltene Reliquien des säkularen Künstlerkultes, der bis zur Öffnung von Raffaels Grab im römischen Pantheon 1833 reichte, erstmals im Zusammenhang zu sehen.

Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Katalog mit Aufsätzen und farblichen Abbildungen, der mehr als 100 Exponate zeigt. Das Begleitprogramm umfasst ein Werkstattgespräch mit dem Journalisten, Kunsthistoriker und Autor Florian Illies am 10. Juni 2015 sowie Abendvorträge am 22. April, 6. Mai und 8. Juli. Weitere Informationen sind im Internet unter www.uni-goettingen.de/de/508289.html zu finden.

Hinweis an die Redaktionen:
Journalisten sind herzlich zu einem Pressetermin am Mittwoch, 15. April 2015, um 17 Uhr in der Kunstsammlung der Universität, Auditorium, Weender Landstraße 2, eingeladen.

Kontaktadresse:
Anne-Katrin Sors
Georg-August-Universität Göttingen – Kustodin der Kunstsammlung
Telefon (0551) 39-5093
E-Mail: asors@gwdg.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/304626.html