Presseinformation: Theorie und Praxis besser verknüpfen

Nr. 231/2015 - 07.10.2015

Göttinger Studie zur Beschäftigungsfähigkeit von Sportabsolventinnen und -absolventen

(pug) Um Sportstudierende gezielt auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten, sollen Hochschulen zukünftig enger mit möglichen Arbeitgebern aus der Sportindustrie zusammenarbeiten. Dies ist das Ergebnis einer breit angelegten Studie, an der Sportwissenschaftler der Universität Göttingen zusammen mit Kolleginnen und Kollegen von sechs weiteren Universitäten in Großbritannien, Spanien, Frankreich, Tschechien, Italien und Griechenland gearbeitet haben. Dabei wurden sie von Arbeitgebern aus der Sportindustrie und dem europäischen Netzwerk für Studierende der Sportwissenschaften (EN3S) unterstützt. Das Projekt „Employability of Graduates in Sport (EGS)“ wurde von der Europäischen Union im Rahmen des „Life Long Learning Programme“ mit knapp 500.000 Euro gefördert.

Die Wissenschaftler befragten insgesamt 2087 Sportabsolventinnen und -absolventen sowie 327 Arbeitgeber aus sieben europäischen Ländern. Mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse konnten Handlungsempfehlungen für Arbeitgeber und Universitäten, sogenannte Toolkits, erarbeitet werden. So sollen Hochschulen im Rahmen ihrer Lehrveranstaltungen die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt stärker berücksichtigen und Praktika sowie (Forschungs-)Projekte in den Lehrplan aufnehmen. Studierende lernen so den beruflichen Alltag kennen, erwerben spezifische Qualifikationen und stärken ihre Soft Skills wie Team- und Kommunikationsfähigkeit oder kreative Problemlösungstrategien. Arbeitgeber sollen im Rahmen von Kooperationen ihr spezifisches Wissen in die Lehrplangestaltung einbringen sowie Praktika, (Forschungs-)Projekte, Tage der offenen Tür, Jobbörsen und Mentoringprogramme anbieten.

Als Beispiel für eine gelungene Verknüpfung von universitärer Lehre und dem Arbeitsfeld Sport verwiesen die Projektleiter auf die verpflichtenden Schulpraktika im Lehramtsstudium Sport an der Universität Göttingen. Hier sammeln die Studierenden erste wichtige Erfahrungen im Schulalltag, lernen, wie man Wissen vermittelt, knüpfen erste Kontakte und können prüfen, ob der Beruf ihren Vorstellungen und Fähigkeiten entspricht. Die Schule profitiert vom Transfer der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und von der Unterstützung durch hochmotivierte Studierende. Ein zweites Beispiel ist die Medizinische Trainingstherapie, ein Kurs für Studierende des Göttinger Masterstudiengangs Prävention/Rehabilitation im Rehazentrum Junge, der einen berufsspezifischen Einblick und den Erwerb einer Lizenz für Gesundheitssport und Sporttherapie ermöglicht. Informationen zum EGS-Projekt sind unter http://egsproject.moonfruit.com
zu finden.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Jürgen Schröder / Alexander Thiel, M.Ed.
Georg-August-Universität Göttingen
Sozialwissenschaftliche Fakultät – Institut für Sportwissenschaften
Sprangerweg 2, 37075 Göttingen, Telefon (0551) 39-5680
E-Mail: egs-deutschland@sport.uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/123138.html