Presseinformation: Archäometrie und Denkmalpflege

Nr. 182/2016 - 21.09.2016

Jahrestagung vom 28. September bis 1. Oktober 2016 an der Universität Göttingen

(pug) Wo wurde die Bronze erfunden, und woher stammte das dafür notwendige Zinn? Woraus besteht der Dolch des Pharaos Tutanchamun? Wie lassen sich archäologische Funde restaurieren und erhalten? Und wie lassen sich Fälschungen von Kulturgütern sicher erkennen? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der Jahrestagung „Archäometrie und Denkmalpflege“ vom 28. September bis 1. Oktober 2016 an der Universität Göttingen. Die Tagung findet in Kooperation mit dem Arbeitskreis Archäometrie und Denkmalpflege der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft statt.

Archäometrie befasst sich mit der naturwissenschaftlichen Untersuchung von Kulturgut und archäologischen Funden – sie verknüpft somit historische und Geisteswissenschaften mit der Naturwissenschaft. Verschiedene Disziplinen von der Chemie, Physik und Biologie bis hin zu den Ingenieurs- und Restaurationswissenschaften arbeiten hier zusammen. Vor allem aber sind es auch Geowissenschaftler, die mit neuesten Analyseverfahren den materiellen Hinterlassenschaften der Menschheit auf die Spur kommen.

Die oft individuelle geologische Entstehung von Rohstoffen kann bereits die Herkunft eines Rohmaterials auf bestimmte Lagerstätten eingrenzen. Chemische Analysen von Spurenelementen und Isotopenuntersuchungen sind inzwischen so präzise geworden, dass wir heute ein deutlich besseres Bild von Herkunftsregionen und Handelswegen haben als vor einigen Jahrzehnten. Vor allem für Zeiträume oder Kulturen, in denen es keine oder kaum schriftliche Hinterlassenschaften gibt, ist dieses wissenschaftliche Werkzeug unverzichtbar, wenn man Geschichte rekonstruieren will. Darüber hinaus ist die technische Rekonstruktion eines Gewinnungs- oder Herstellungsprozesses zu einer bestimmten Zeit von großem Interesse.

Während der Tagung in Göttingen werden nahezu alle Zeiträume der Menschheitsgeschichte behandelt. Die Arbeitsgebiete umfassen Mittelamerika, Afrika, Zentral- und Vorderasien sowie Europa. Auch regionale Themen wie Materialuntersuchungen aus dem Harz, dem Weserbergland und dem Solling stehen auf dem Programm. In einem öffentlichen Abendvortrag am Mittwoch, 28. September 2016, spricht der Landesarchäologe Dr. Henning Haßmann vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege über das Thema „Von Wildpferdjägern, Goldschätzen und Moorleichen – forschungsorientierte Bodendenkmalpflege in Niedersachsen“. Sein Vortrag beginnt um 19 Uhr im Alfred-Hessel-Saal des Historischen Gebäudes der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Papendiek 14. Das gesamte Programm ist im Internet unter archaeometrie-tagung.gzg.geo.uni-goettingen.de zu finden.

Hinweis an die Redaktionen:
Journalisten sind zur Veranstaltung herzlich eingeladen.

Kontaktadresse:
Dr. Andreas Kronz
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Geowissenschaften und Geographie
Geowissenschaftliches Zentrum
Goldschmidtstraße 1, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-9336
E-Mail: akronz@gwdg.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/125309.html