Hören mit Licht aus Göttingen
Nr. 10 - 19.05.2025
Eine Revolution mit Licht und Genen bahnt sich an: Im Göttinger Exzellenzcluster Multiscale Bioimaging und Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für optogenetische Therapien arbeiten Forschende an einer neuen Ära der Hörprothetik, dem sogenannten „Hören mit Licht“. Für Millionen taube und schwerhörige Menschen bedeutet das Hoffnung auf einen natürlicheren Hörgenuss, sogar auf Musik.
Trotz des Erfolgs von derzeitigen elektrischen Cochlea-Implantaten, die hochgradig Schwerhörigen wieder das Hören ermöglichen, bleibt der Klang oft künstlich – Stimmen werden verzerrt und Musik klingt fremd. Um dies zu ändern, kombinieren Göttinger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler modernste Gentherapie und Medizintechnik: Mit der sogenannten Optogenetik werden Nervenzellen in der Cochlea lichtempfindlich, sodass sie von präzisen Lichtsignalen eines optischen Cochlea-Implantat stimuliert werden können. Im Vergleich zur konventionellen elektrischen Stimulation verspricht die neue Methode ein viel feiner abgestuftes, natürlicheres Klangbild.
Unterstützt werden die Forschenden unter anderem vom Exzellenzcluster „Multiscale Bioimaging“, der die Brücke von der Grundlagenforschung bis zur klinischen Anwendung schlägt, die nun im Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für optogenetische Therapien (EKFZ) in ersten klinischen Studien überführt werden soll. Das Ziel: Hörgeschädigten die Welt der Klänge, Stimmen und Musik zurückzugeben.
Bericht vom 11. Mai 2025 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: https://mbexc.de/storage/2025/05/Erleuchtung-in-der-Hoerschnecke.pdf.
Kontakt:
Prof. Dr. Tobias Moser
Universitätsmedizin Göttingen
Institut für Auditorische Neurowissenschaften
Robert-Koch-Straße 40
37075 Göttingen
Telefon: (0551) 39-63071
E-Mail: tmoser@gwdg.de
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