Bildung und Religion in der Spätantike: Genres und Diskurse im Übergang
(13.-15. Juni 2013)
(13.-15. Juni 2013)
Ob und welche Rolle Bildung (Grammatik, Rhetorik, Philosophie) in religiösen Kontexten spielen darf und soll, ist eine alte Frage. Sie wird in der Spätantike – d.h. zwischen dem 4. und 7. Jahrhundert n. Chr. – in neuer Weise akut: Pagane Bildungstraditionen werden im Christentum aufgenommen und kritisch diskutiert, religiöse Themen werden literarisch bearbeitet, und normative Schriften (die Bibel, aber auch Platons Werke) werden einer kunstgerechten Exegese unterzogen. Der Workshop nimmt diese Transformationen von Gattungen und Diskursen anhand konkreter Beispiele in den Blick: Schwerpunkte bilden die monastische Erziehung und die Aufnahme klassischer und hellenistischer Philosophie im Syrisch sprechenden Christentum, weiterhin die Umformung antiker Rhetorik zum Zweck der Disputation über religiöse Themen und die Herausbildung einer christlichen Hagiographie auf der Basis „heidnischer“ und biblischer Texte. |
Der Eröffnungsvortrag widmet sich in besonderer Weise den Chancen, die die imperiale Administration gut ausgebildeten jungen Männern bot, und die Risiken, die manche darin sahen – und denen sie als Einsiedler in der Wüste zu entkommen suchten, ohne doch den Kontakt zur Welt völlig abzubrechen. Der Workshop versammelt international ausgewiesene Expert/innen, um nach Verlauf und Dynamik solcher Neukonfigurationen von Bildung und Religion zu fragen. Er findet in Zusammenarbeit mit dem 2009 in Göttingen gegründeten bestehenden Courant-Forschungszentrum „Education and Religion From Early Imperial Roman Times to the Classical Period of Islam“ (EDRIS) statt.
Workshop-Programm |
Monks as Hippies - Tuning in and Dropping out of the Fourth Century Imperial System
Öffentlicher Vortrag mit Prof. Dr. Edward Watts am 13. Juni 2013, 20:00 Uhr
Lichtenberg-Kolleg / Historische Sternwarte, Roter Saal