Ivonne Baier M. A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin im Projekt "Das gute Geschirr?" Entwicklung und Wandel von Formenkreisen im mitteleuropäischen Barbaricum in der Zeit vom 1.-5. Jahrhundert n. Chr. − Keramik im Spannungsfeld zwischen Nordseeküste und Harz (PRO*Niedersachsen)


Lebenslauf

  • seit 01.10.2014: wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Ur- und Frühgeschichte, Georg-August-Universität Göttingen

  • 2013-2015: wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Prähistorische Archäologie, Freien Universität Berlin

  • 2012/2013: wissenschaftliche Hilfskraft am Seminar für Ur- und Frühgeschichte, Georg-August-Universität Göttingen

  • 2010-2012: wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Ur- und Frühgeschichte, Georg-August-Universität Göttingen

  • 2009-2010: Co.-Redaktion mit Ralph Eue für die Deutsche Kinemathek − Museum für Film und Fernsehen

  • 2007-2009: Archäologin bei BAB Hauptmann & Bach GmbH − Büro für Archäologische Baugrunduntersuchung

  • 2006/2007: wissenschaftliche Hilfskraft am Seminar für Ur- und Frühgeschichte, Georg-August-Universität Göttingen

  • 2005: Magistra Artium in Ur- und Frühgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin (Titel Magisterarbeit: Archäologische Funde und Befunde der römischen Kaiserzeit an der B6n, Benzingerode-Heimburg, Sachsen-Anhalt)

  • Studium der Ur- und Frühgeschichte und Mittelalterlichen Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin




  • Publikationen

  • 2015: I. Baier, Angeschliffen und Nachgebrannt - Keramik aus Groß Meckelsen unter dem Mikroskop. Archäologische Berichte des Landkreises Rotenburg (Wümme) 19, 2015, 41-73.

  • 2013: I. Baier, "Das Gute Geschirr..." − Ein Beitrag zur Abgrenzung von Rhein-Weser- und Elbgermanen. G. Rasbach (Hrsg.): Westgermanische Bodenfunde. Akten des Kolloqiums anlässlich des 100. Geburtstages von Rafael von Uslar am 5. und 6. Dezember2008. Kolloquium der Vor- und Frühgeschichte 18, 39-52.

  • 2013: I. Baier, "Das Haus auf dem Hügel..." − Die Ausgrabungen von Hitzacker-Marwedel 2010 und 2011. I. Heske u.a. (Hrsg.), "Landschaft, Besiedlung und Siedlung" Archäologische Studien im nordeuropäischen Kontext. Festschrift für K.-H. Willroth zum 65. Geburtstag. Göttinger Schriften zur Vor- und Frühgeschichte 33, 191-199.

  • 2011: I. Baier, "Haus mit Brockenblick..." − Ein Beitrag zu neuen Siedlungs- und Grabfunden aus dem nördlichen Harzvorland. In: B. Ludowici/H. Pöppelmann (Hrsg.), Das Miteinander, Nebeneinander und Gegeneinander von Kulturen. Zur Archäologie und Geschichte wechselseitiger Beziehungen im 1. Jahrtausend n. Chr. Neue Studien zur Sachsenforschung 2 (Hannover 2011) 57-67.

  • 2010: I. Baier/R. Eue, Die Ausstellung »60 Jahre Film« − Gespräch mit Wolfgang Klaue. Recherche Film und Fernsehen, Zeitschrift der deutschen Kinemathek Nr. 7+8, 2010, 22-29.

  • 2010: I. Baier/R. Eue (Red.), "Die Berlinale" herausgegeben von Deutsche Kinemathek − Museum für Film und Fernsehen und Internationale Filmfestspiele Berlin (Gütersloh 2010).

  • 2007: I. Baier, Partie de Campagne von Jean Renoir, Minute 14 − Der Hut www.minutentexte.de



  • Forschung

  • MWK-Projekt − PRO*Niedersachsen "Das gute Geschirr?" Entwicklung und Wandel von Formenkreisen im mitteleuropäischen Barbaricum in der Zeit vom 1.-5. Jahrhundert n. Chr. − Keramik im Spannungsfeld zwischen Nordseeküste und Harz

  • DFG-Projekt "Marwedel. Ein "Fürstensitz" der Römischen Kaiserzeit"

  • Forschungsschwerpunkte

  • Römische Kaiserzeit in Norddeutschland
  • Entwicklung von keramischen Formenkreisen zwischen Christi Geburt und Völkerwanderungszeit
  • Siedlungsarchäologie, Besiedlungsgeschichte


  • Projektbeschreibung

    "Das gute Geschirr?" Entwicklung und Wandel von Formenkreisen im mitteleuropäischen Barbaricum in der Zeit vom 1.-5. Jahrhundert n. Chr. − Keramik im Spannungsfeld zwischen Nordseeküste und Harz

    Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens stehen die Abgrenzung und räumliche Veränderung von archäologischen Formenkreisen im Kontaktbereich zwischen dem nordseeküstengermanischen, dem rhein-wesergermanischen und dem elbgermanischen Kulturkreis von der römischen Kaiserzeit bis in die Völkerwanderungszeit (1.-5. Jh. n. Chr.) in der Region zwischen Weser, Elbe, Nordsee und Harz. Diese Formenkreise sind zwar archäologische Konstrukte, spiegeln aber aufgrund ihrer jeweiligen Gemeinsamkeiten enge Kontakte der Menschen untereinander, sei es durch verbindende Traditionen und durch Kommunikation wider. Bei der Abgrenzung der römisch-kaiserzeitlichen Formenkreise im nordwestlichen Barbaricum spielt vor allem die Keramik eine besondere Rolle. Sie kommt in archäologischen Komplexen zahlreich vor und ist, im Gegensatz zu anderen Objekten der Sachkultur, nicht einer sozialen Elite vorbehalten. Als kurzlebige Gegenstände des alltäglichen Bedarfs waren Keramikgefäße einem steten Wandel unterzogen und sind als kulturelle "Leitfossile" unverzichtbar für die chronologische Untersuchung. Diese häufigste archäologische Fundgruppe dieser Zeit ist damit besonders geeignet, Kontinuität und Wandel, Kontakt oder Abgrenzung, Innovation und Beharrung, aber auch Identitäten abzubilden. Dabei sind nicht allein Gefäßformen und Verzierungen Teil kultureller Kommunikation, ebenso wichtig sind die eingesetzten Herstellungstechnologien, die verwendeten Tone und die spezifische Magerung. Dahinter verbergen sich tief verwurzelte haus- und handwerkliche Traditionsstränge, die kulturelle Kontakte, Abgrenzungen oder Zugehörigkeiten fassbar machen und Kommunikationsstrukturen aufzeigen. Vor diesem Hintergrund ist im Rahmen des beantragten Projektes vorgesehen, Keramikensembles, die typische Keramikgruppen des Arbeitsgebiets repräsentieren, morphologisch-typologisch und naturwissenschaftlich zu analysieren. Hierfür eignen sich besonders archäologische Siedlungsplätze, die im norddeutschen Tiefland zwischen den Flüssen Weser und Elbe liegen, kontinuierlich über 400 bis 600 Jahre bestanden haben, umfassend archäologisch untersucht wurden und darüber hinaus ein ausreichend großes und repräsentatives keramisches Fundspektrum aufweisen. Diese Kriterien sind für die Fundplätze Groß Meckelsen, Lkr. Rotenburg (Wümme) und Gielde, Lkr. Wolfenbüttel gegeben. Durch die Wahl dieser Fundplätze kann ein Bogen von der Nordseeküste bis zum Mittelgebirgsraum gezogen werden und ein bedeutender Teil des Übergangsbereichs der drei großen germanischen Kulturbereiche überblickt werden.

    Das Projekt wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen seines Förderprogramms PRO*Niedersachsen gefördert.

    siehe auch:

    Jan Bock M.A. − Genese, Struktur und Entwicklung der kaiserzeitlichen und völkerwanderungszeitlichen Siedlung Groß Meckelsen, Ldkr. Rotenburg (Wümme)

    Anke Matthes M.A. − Am Hetelberg" bei Gielde, Ldkr. Wolfenbüttel, eine frühgeschichtliche Siedlung im nördlichen Harzvorland