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Presseinformation: Interdisziplinäre Tagung: Recht und Religion in Vergangenheit und Gegenwart

Nr. 277/2007 - 23.10.2007

Öffentliche Vorträge mit Vertretern der Evangelischen Kirche und der Muslime in Deutschland

(pug) Mit dem Spannungsfeld zwischen Recht als göttlicher Satzung und Recht als menschlicher Ordnung befassen sich Wissenschaftler im Rahmen einer interdisziplinären Tagung, die vom 24. bis 26. Oktober 2007 an der Universität Göttingen stattfindet. Referenten aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien und den USA geben einen Überblick über geschichtlich begründete Konzepte für das Verhältnis von Staat und Religion und informieren über die aktuelle Situationen in verschiedenen europäischen Ländern. Zudem diskutieren sie konzeptionelle Fragen einer Integration und rechtlichen Einbindung nicht-christlicher Religionsgemeinschaften. Zu der Tagung „Recht und Religion in Europa – zeitgenössische Konflikte und historische Perspektive“ lädt das Seminar für Arabistik/Islamwissenschaft ein.

An der Universität Göttingen haben sich Orientalisten, Altertumswissenschaftler, Theologen, Rechtswissenschaftler und Islamwissenschaftler zusammengeschlossen, um die Wechselbeziehung zwischen Recht und Religion zu untersuchen. „Dabei befassen wir uns auch mit den politischen und rechtlichen Herausforderungen, die sich nicht nur in Europa durch das Wiedererstarken der Religionen stellen: Wie verhält sich die ethisch-religiöse Legitimation des Rechts zu einem säkularen Rechtsverständnis europäischen Zuschnitts? Wie positioniert sich ein weltliches Verständnis des Rechts gegenüber religiös oder ideologisch legitimierten Normen, die den Grundlagen eines Staates möglicherweise widersprechen?“, erläutert Prof. Dr. Irene Schneider, Direktorin des Seminars für Arabistik/Islamwissenschaft. In diesem Zusammenhang fragen die Wissenschaftler auch nach Lösungsansätzen „für einen der wichtigsten europäischen Kulturkonflikte, die Integration muslimischer Immigranten in die Gesellschaften Europas“, so Prof. Schneider.

Zum Thema „Religion und Staat in Deutschland“ werden zwei öffentliche Vorträge angeboten. Referent am Mittwoch, 24. Oktober 2007, ist Dr. Rolf Koppe, ehemaliger Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (Hannover). Am darauffolgenden Abend spricht Bekir Alboga von der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) in Köln und Sprecher des Koordinationsrates der Muslime in Deutschland. Die Vorträge finden in der Paulinerkirche, Papendiek 14, statt und beginnen jeweils um 20 Uhr.

Hinweis an die Redaktionen:
Die Tagung „Recht und Religion in Europa – zeitgenössische Konflikte und historische Perspektive“ findet vom 24. bis 26. Oktober 2007 in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Papendiek 14, Seminarraum statt.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Irene Schneider, Telefon (0551) 39-9493
e-mail: ischnei@uni-goettingen.de