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Neues Digital Humanities-Zentrum in Göttingen

05.11.2015

Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert IT-basiertes Forschungsprojekt "eLabour"

(pug/sofi) Wie haben sich die Konturen von Produktion und Arbeit seit dem Ende des „Fordismus“ entwickelt? Diese Kernfrage der Arbeits- und Industriesoziologie ist bis heute nicht beantwortet, obwohl sie von zentraler Bedeutung für die Beiträge dieser Disziplin zur Gestaltung von Arbeit ist. Dies soll nun mit der Gründung des interdisziplinären Zentrums "eLabour" systematisch angegangen werden.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Nicole Mayer-Ahuja haben sich vier soziologische Forschungseinrichtungen – das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI), das Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung München (ISF), die Sozialforschungsstelle der Uni Dortmund (sfs), das Institut für Soziologie an der Universität Jena (IfS) und das Datenservicezentrum Betriebs- und Organisationsdaten an der Universität Bielefeld (DSZ-BO) mit drei in den Digital Humanities erfahrenen IT-Partnern zusammengeschlossen: Der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen (GWDG), der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) und dem Forschungszentrum L3S an der Leibniz Universität Hannover (L3S).

Seit Oktober 2015 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Aufbau des Zentrums "eLabour" mit über zwei Millionen Euro für drei Jahre. Das Zentrum wird vom SOFI Göttingen koordiniert und hat seinen Sitz in Göttingen.

Ziel des Zentrums ist es, den reichen Bestand der beteiligten Institute an qualitativen, empirischen Studien aus über 40 Jahren arbeits- und industriesoziologischer Forschung mit IT-basierten Methoden zu erschließen und nachhaltig verfügbar zu machen. In interdisziplinären Arbeitsgruppen wird die Entwicklung und Erprobung einer geeigneten Forschungsinfrastruktur und von IT-basierten Methoden für die Sekundäranalyse von qualitativen Daten vorangetrieben, um auf dieser Basis fünf arbeitssoziologische Pilotprojekte zu zentralen Aspekten der Neukonturierung von Arbeit durchzuführen. Workshops bieten Möglichkeiten für intensiven Austausch und machen externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit den neuen Möglichkeiten vertraut.

Die Forschungsinfrastruktur und der Datenbestand sollen bis 2018 so weit entwickelt werden, dass sie für weitere interessierte Forscherinnen und Forscher geöffnet werden können. Weitere Informationen zu "eLabour" sind im Internet unter www.elabour.de zu finden.

Kontakt:
Prof. Dr. Nicole Mayer-Ahuja (Leitung)
Soziologisches Forschungsinstitut (SOFI) und Institut für Soziologie, Universität Göttingen
nicole.mayer-ahuja@sowi.uni-goettingen.de

Heidemarie Hanekop (Koordination)
Soziologisches Forschungsinstitut (SOFI)
heidi.hanekop@sofi.uni-goettingen.de