In publica commoda

Bauliche Umstrukturierung der Fakultät für Chemie:

Die Göttinger Fakultät für Chemie ist seit 1973 am Nordcampus der Universität angesiedelt. Seither wurden keine grundlegenden Sanierungen durchgeführt. Dies hat dazu geführt, dass der Gebäudebestand weder den aktuellen gesetzlichen Sicherheitsanforderungen noch den modernen technischen Forschungsstandards entspricht.

Die Gesamtmaßnahme wurde in 5 Bauabschnitte unterteilt. Die Sanierung erfolgt bei laufendem Betrieb ohne den Neubau von Ausweichflächen.

Bei der Planung wurde darauf Wert gelegt, Bereiche gleicher Nutzung (Werkstätten, Hörsäle, Seminarräume etc.) zu Funktionseinheiten zusammenzufassen. Die jetzige Eingangssituation soll in der weiteren Planung so verändert werden, dass die bisherigen getrennten Chemiegebäude einem Haupteingange mit einer Postadresse erhalten. Die nun nicht mehr strikte Trennung der Institute von Anorganische Chemie (AC) und Organischer und Biomolekularer Chemie (OBC) entspricht dem interdisziplinären Ansatz für Forschung und Lehre.

Die Fakultät für Chemie ist geprägt durch orthogonale Gliederung in eine Vielzahl von Gebäuden verschiedener Größe und Nutzung. Die städtebaulich bedeutendste Ansicht gegenüber der Fakultät für Physik am Friedrich-Hund-Platz entbehrt derzeit der wünschenswerten Klarheit, verursacht durch drei der Fakultät vorgelagerte, eingeschossige Chemikalienlager, mehrere Stickstofftanks und verschiedene Abfallcontainer. Ein zentraler Eingang ist nicht vorhanden, die drei Institutszugänge unzureichend auffindbar und gestaltet.

Die neue Planung sieht die vollständigen Rückbau der alten Chemikalienlager auf der Westseite und die Neuerrichtung eines zentralen Chemikalielagers auf der Ostseite vor, ebenso werden die Abfallentsorgung und die Mehrheit der Chemikalientanks verlegt und dem neuen Lager angegliedert. Die Schaffung eines zentralen Eingangsbereiches zwischen den Gebäuden C und D ist für den 4. Bauabschnitt vorgesehen.

Das Gebäudeensemble, derzeit geprägt durch eine Vielzahl verschiedener, gestalterisch nicht aufeinander Bezug nehmender Fassaden, wird eine einheitliche Fassadengestaltung erhalten, deren vorrangige Merkmale querformatige Lochfenster in gleichmäßigem Raster sowie eine Fassadeverkleidung aus großformatigen, ebenfalls liegenden Faserzementtafeln im englischen Verband darstellen. Diese vereint den Wunsch nach einem angemessenen Gegenüber zum Gebäude der Physik mit der Forderung nach einer kostengünstigen, robusten und wartungsarmen Fassadenkonstruktion.

1.- 3. Bauabschnitt

- Planungszeit : ab 09/2010
- Bauzeit : 03/2012 - 12/2017
- Baukosten : ~ 64 Mio. €
- Nutzer : Forschung und Lehre für AC/ OBC, zentrale Werkstätten
- Fläche : 12.500m² NF

4. u. 5. Bauabschnitt

- Planungszeit : ab 01/2016
- Bauzeit : 06/2016 - 12/2020
- Baukosten : ~ 30 Mio. €
- Nutzer : Forschung für AC/ OBC, zentrale Falkutätsverwaltung
- Fläche : 6.700m² NF