E-Learning-Modul für die Einführung in die Deutsche Gebärdensprache (DGS)



Gefördert durch das Förderprogramm „Innovation plus“ (MWK)

Team

Andreas Döltgen
Thomas Finkbeiner
Dorothee Nyga
Nina-Kristin Pendzich
Markus Steinbach


Beschreibung des Projekts

In unseren DGS-Kursen werden neben sprachpraktischen Kompetenzen auch grundlegende Kenntnisse der Grammatik der DGS sowie der Kultur und Geschichte gehörloser Menschen in Deutschland vermittelt. Während sich viele grammatische Aspekte der DGS teilweise noch gut mithilfe deutschsprachiger Texte, linguistischer Glossen und Abbildungen von Gebärden darstellen lassen, sind Videos für ein kursbegleitendes Lexikon genauso wie für ausgewählte sprachpraktische und grammatische Übungen unerlässlich. Aus diesem Grund bietet es sich an, mit einer Kombination unterschiedlicher Medien zu arbeiten. Das zentrale Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung eines interaktiven E-Learning-Moduls, das Studierenden die für ihren Kurs relevanten Materialien in einer adäquaten und mit den Lernzielen des Kurses kompatiblen Weise online zur Verfügung stellt. So können die Studierenden integriert im Unterricht, in Lerngruppen oder eigenständig von zuhause aus ihre DGS-Kenntnisse vertiefen und sich zusätzliches Wissen über die Sprache, Kommunikation und Kultur gehörloser Menschen aneignen.

Das in diesem Projekt entwickelte E-Learning-Modul wird aus vier Komponenten bestehen. Für die erfolgreiche Umsetzung der vier Komponenten werden die in ILIAS vorhanden technischen Möglichkeiten (wie beispielsweise Lernkarten mit Videos, interaktive Videos, ePortfolio) genutzt.

(i) Ein Lexikon des Grundwortschatzes der DGS, der in den Gebärdensprachkursen vermittelt und verwendet wird und die am Ende des jeweiligen Kurses zum Grundwissen der Studierenden gehören sollten. Da Gebärdensprachen über kein gebräuchliches Schriftsystem verfügen und eine phonologische Transkription aufgrund der visuell-gestischen Modalität zum anderen für Lehr- und Lernzwecke ungeeignet ist, bietet das Online-Lexikon Studierenden eine ideale Möglichkeit, ihr lexikalisches Wissen aufzufrischen und zu vertiefen. Mithilfe des Lexikons können Studierende gezielt die für ihren Kurs relevanten Gebärden wiederholen.

(ii) Seminarbegleitende Übungsaufgaben, die sowohl im Unterricht als auch zuhause alleine oder in Gruppen bearbeitet werden können. Die Übungsaufgaben sind dem Niveau des Kurses angepasst und umfassen neben einfachen Aufgaben zum Lexikon oder zum Fingeralphabet auch komplexere Aufgaben zur Morphologie und Syntax, in denen beispielsweise Fehler in einem Video erkannt und korrigiert werden müssen. Sprachpraktische Aufgaben zu typischen Kommunikationssituationen sollen außerdem die kommunikativen Kompetenzen der Studierenden verbessern.

(iii) Ein Glossar, das die wichtigsten grammatischen und kulturwissenschaftlichen Grundbegriffe kurz und eingängig erläutert. Das Glossar wird mit den anderen drei Komponenten verlinkt, so dass die Erläuterungen zu einem im Glossar gelisteten Begriff bei Bedarf verfügbar sind. Im ersten Schritt ist ein deutschsprachiges Glossar geplant, da die Studierenden der Anfängerkurse noch nicht über die nötigen DGS-Kenntnisse verfügen. Langfristig soll das Glossar zweisprachig (Deutsch und DGS) sein.

(iv) Erläuterungen zu relevanten grammatischen und soziokulturellen Themen, die einfach und theorieneutral gehalten und mithilfe von Beispielen in Form von Videos in DGS illustriert sind. Ziel ist, die für die Vermittlung einer Fremdsprache relevanten grammatischen Strukturen und kulturellen Besonderheiten deskriptiv zu erläutern, um so den Studierenden Einblicke in die Grammatik der DGS und die Kultur gehörloser Menschen zu geben.