Artikel aus HnA online vom 21.08.2007
Autorin: Heidi Niemann
Adresse des Originals: http://www.hna.de//goettingenstart/00_20070821182243_Deutsch_aus_fremder_Perspektive.html
Deutsch aus fremder Perspektive
Uni Göttingen startet niedersachsenweit einmaligen Master-Studiengang
Von Heidi Niemann
GÖTTINGEN. Durch die Globalisierung ist in vielen Berufsfeldern eine Fähigkeit immer wichtiger geworden: Die so genannte interkulturelle Kompetenz, also die Fähigkeit, mit Menschen aus anderen Kulturkreisen erfolgreich zu kommunizieren. An der Universität Göttingen startet zum kommenden Wintersemester ein niedersachsenweit einmaliger Studiengang, der speziell auf den Erwerb dieser Fähigkeiten zugeschnitten ist.
lisierung In dem viersemestrigen Masterstudiengang "Interkulturelle Germanistik/Deutsch als Fremdsprache" können sich Studierende auf berufliche Tätigkeitsfelder vorbereiten, in denen diese Fähigkeiten besonders wichtig sind.
Der Studiengang reagiere damit auf die zunehmende Globalisierung, sagt Professor Hiltraud Casper-Hehne, Leiterin der Abteilung Interkulturelle Germanistik. Außerdem gebe es einen zunehmenden Bedarf an interkulturellen Experten in Deutsch als Fremdsprache, vor allem in Osteuropa. Es sei der einzige Studiengang in Niedersachsen, in dem in einem Vollstudium Experten für Deutsch als Fremdsprache ausgebildet werden.
Die Hälfte der maximal 30 Teilnehmer stammt aus dem Ausland. Die Nachfrage ist groß: Für das erste Semester haben sich außer zahlreichen deutschen Interessenten auch Studierende aus Korea, China, Indien, Syrien, Ägypten, Jemen, Russland, Estland, Polen und Italien beworben. In Auswahlgesprächen werden die jeweils besten ausgewählt. In den Seminaren werden dann Arbeitsgruppen aus deutschen und ausländischen Studierenden gebildet.
Praktika im Ausland
Zulassungsvoraussetzung ist ein sechssemestriges Studium mit Bachelor-Abschluss an einer deutschen Hochschule oder ein entsprechender ausländischer Abschluss. Außerdem müssen die Bewerber Kenntnisse in mindestens zwei Fremdsprachen besitzen.
Die Studenten werden außerdem durch Praktika frühzeitig auf zukünftige Berufsfelder vorbereitet. Dazu biete die Abteilung Interkulturelle Germanistik ein ausgezeichnetes Umfeld an, sagt Casper-Hehne. So können Studenten ein Praktikum bei den Internationalen Sommerkursen absolvieren, im Internationalen Schreibzentrum helfen oder bei Medien- und Forschungsprojekten mitwirken. Auch Praktika in Gwangju (Korea), Viborg (Dänemark) und Krakau (Polen) sind möglich.
Spätere Tätigkeitsfelder können beispielsweise der Deutsche Akademische Auslandsdienst (DAAD), die Robert-Bosch-Stiftung, Verlage, Hochschulen, Lektorate, Kulturinstitute oder Goethe-Institute sein.
www.uni-goettingen.de/interkulturelle_germanistik.