Bedeutung von Trichoderma afroharzianum als Maiskolbenfäuleerreger
Projekt Tricho-Mais
Im Jahr 2018 konnte erstmalig ein neues Pathogen am Maiskolben in Deutschland beschrieben werden, welches an mehreren Feldversuchsstandorten in Süddeutschland zu massivem Befall führte. Alle Kolben der dort angebauten 20 Maissorten waren mit dem Pilz überwachsen. Aufgrund mikroskopischer und molekularbiologischer Untersuchungen konnte der dort auftretende Pilz als Trichoderma afroharzianum identifiziert werden. Bisher wurde die Gattung Trichoderma noch nie als Pathogen an Maiskolben in Europa auffällig. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, in einem europaweiten Monitoring, das Vorkommen von Trichoderma-Arten an Maiskolben zu erfassen und die Schadwirkung an Mais zu ermitteln, insbesondere die mögliche Ertrags- und Qualitätsminderung. Mittels Inokulationsversuchen im Gewächshaus und Feld soll zunächst das Schadpotenzial ermittelt werden. Die Daten aus dem Monitoring zur Verbreitung und aus den Inokulationsversuchen zum Schadpotenzial fließen in eine Risikoanalyse für dieses neue Maispathogen ein, die in Zusammenarbeit mit dem JKI durchgeführt werden. Im Hinblick auf ein erforderliches Management der Krankheit werden weiterhin Untersuchungen zu Inokulumquellen, Verbreitungswegen und alternativen Wirten durchgeführt. In diesem Rahmen soll repräsentatives Maiszuchtmaterial in Feldprüfungen auf vorhandene Resistenzen geprüft werden. Hierbei sind auch simultane Inokulationen am Maiskolben mit Trichoderma und Fusarium geplant, um gegebene Wechselwirkungen hinsichtlich Schädigung und Mykotoxinbelastung zu untersuchen.
Fördernde Institution:
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Projektträger:
Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR, Agency of Renewable Resources, Germany)
Kooperationen:
Julius- Kühn Institut, Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit
Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e.V. (GFP)