Regulierung der internationalen Gewinnabgrenzung


Abschiedsvorlesung von Professor Andreas Oestreicher



Prof. Dr. Andreas Oestreicher war seit 2001 Direktor der Abteilung für deutsche und internationale Besteuerung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen. Er verabschiedete sich mit einer Vorlesung zum Thema „Wie wirkt die Regulierung der internationalen Gewinnabgrenzung?“ am 21. Februar 2025 nach mehr als 24 Jahren in den Ruhestand. Die Veranstaltung fand im feierlichen Rahmen in der Aula am Wilhelmsplatz statt.



Die Laudatio hielt Prof. Dr. Matthias Schumann, Forschungsdekan der Fakultät. Im Rahmen seiner Abschiedsvorlesung ging Prof. Dr. Oestreicher auf die Besteuerung multinationaler Unternehmen ein, und betrachtete einen Kernaspekt, der auch im Mittelpunkt seiner Forschungen stand. Die Regulierung der internationalen Gewinnabgrenzung soll sicherstellen, dass Unternehmen ihre Gewinne dort versteuern und zum Steueraufkommen beitragen, wo Werte geschaffen werden. Wird dieses Ziel erreicht oder schafft sie Anreize mit Folgen für Investitionen und Wettbewerb? In seiner Vorlesung gab er einen Überblick, ordnete Forschungsergebnisse ein und berichtete aus aktuellen Projekten.



Zum Abschluss wurde Prof. Oestreicher durch Dr. Valérie Schüller, Vizepräsidentin für Finanzen und Personal der Universität Göttingen, aus den Diensten der Universität verabschiedet. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgten Kosho und Mara von Ferne.



Zur Person


Prof. Dr. Andreas Oestreicher hat die Abteilung für deutsche und internationale Besteuerung seit dem 1. Januar 2001 geleitet. Er hat an der Universität Mannheim studiert und dort im Jahre 1992 promoviert. Nach seiner Promotion, Prüfung und Bestellung zum Steuerberater arbeitete er sechs Jahre als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Mannheim und war danach zwei Jahre als Steuerberater in einer großen, international aktiven Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft tätig. Hier lagen die Schwerpunkte seiner Tätigkeit auf dem Gebiet der Beratung im Zusammenhang mit Akquisitionen, Umstrukturierungen sowie der Gestaltung konzerninterner Leistungsbeziehungen. Die Habilitation und Verleihung der Venia Legendi für das Fach Betriebswirtschaftslehre erfolgten im Jahre 1999.



Im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten von Professor Oestreicher stehen Untersuchungen zum Einfluss der Besteuerung auf Investitionen, die internationale Gewinnabgrenzung und die Gestaltung von Konzernstrukturen. Die Forschungsfragen werden empirisch oder experimentell erarbeitet und zum Teil auch mit Hilfe von Mikrosimulationsmodellen auf ihre Auswirkungen für die Steuerbelastung der Unternehmen und das Steueraufkommen der Staaten untersucht und sind vielfach Gegenstand von Drittmittelprojekten, die aus Mitteln der Forschungsförderung sowie öffentlichen Aufträgen von Bundesbehörden oder Institutionen der Europäischen Union finanziert wurden. Im Rahmen seiner Tätigkeit hat Professor Oestreicher zahlreiche Beiträge in nationalen und internationalen Fachzeitschriften sowie Bücher in zum Teil mehrfacher Auflage publiziert.



Wissenschaftliches Symposium


Im Vorfeld der Abschiedsvorlesung wurde am 21. Februar 2025 darüber hinaus ein wissenschaftliches Symposium zu Ehren von Prof. Dr. Andreas Oestreicher in der Alten Mensa am Wilhelmsplatz veranstaltet. Das Programm können Sie hier (PDF-Download) einsehen.








Porträtfoto von Andreas Oestreicher. Er trägt ein dunkelblaues Sakko und ein hellblaues Hemd.



Kontakt



Prof. Dr. Andreas Oestreicher

Abteilung für deutsche und internationale Besteuerung



Tel. 0551 39-27308
steuerlehre1@uni-goettingen.de