Presseinformation: Rote Murmel und Golden Currant: Tomatensorten für ökologischen Freilandanbau

Nr. 176/2008 - 05.08.2008

Aktuelles Sortenspektrum, Geschmackstest und Anbau von Wildtomaten – Besuchstag auf dem Reinshof

(pug) Rote Murmel und Golden Currant: Mit der Frage, welche Tomatensorten sich für den Anbau im Freiland eignen, beschäftigen sich Agrarwissenschaftler der Universität Göttingen. In Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein Dreschflegel haben sie Züchtungsmethodik und Feldresistenz gegen Pilzbefall sowie die Entwicklung neuer Sorten untersucht. Nun wurden zehn Freiland-Sorten mit der besten Kombination von Robustheit, Geschmack und Erntesicherheit für Garten und Balkon ausgewählt. Interessierte Verbraucher und Hobby-Gärtner haben am Sonnabend, 16. August 2008, die Möglichkeit, sich auf dem Klostergut Reinshof über das Sortenspektrum und insbesondere den Anbau von Wildtomaten zu informieren. Die Veranstaltung auf dem Forschungs- und Versuchsbetrieb der Georg-August-Universität findet von 14 bis 18 Uhr statt.

Tomaten gehören zu den wichtigsten Gemüsen in Deutschland, doch durch einen zunehmend aggressiven Befall mit dem Pilz Phytophthora infestans ist der Anbau ohne Dach und Bewässerung schwierig geworden. „Im Erwerbsgemüseanbau spielen Freiland-Tomaten keine Rolle mehr. Dies hat zu einem Verlust an Sortenvielfalt und Anbaumöglichkeiten geführt“, betont Dr. Bernd Horneburg von der Abteilung Pflanzenzüchtung der Fakultät für Agrarwissenschaften. Inzwischen haben die Forscher bundesweit 3.500 traditionelle und neue Sorten auf Feldresistenz gegen Kraut- und Braunfäule geprüft und auf Ertrags- und Qualitätseigenschaften hin untersucht, um Sortenempfehlungen für den ökologischen Freilandanbau zu geben. „Vor allem die Wildtomaten Rote Murmel und Golden Currant sind gut geeignet, weil sie einer Pilz-Infektion lange standhalten und auch in ungünstigen Lagen noch Früchte tragen“, erläutert Dr. Horneburg. Die Forschungsarbeiten werden noch bis 2009 vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert.

Im Rahmen des Besuchstags auf dem Klostergut Reinshof südlich von Göttingen werden Freilandversuche und Neuzüchtungen vorgestellt. Die Besucher können verschiedene Tomatensorten kosten und erhalten Tipps zu Sortenwahl und Pflanzenanbau. Außerdem zeigt das Forschungsteam, wie Wildtomaten angebaut werden. Führungen beginnen um 14.15 Uhr.

Kontaktadresse:
Dr. Bernd Horneburg
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften
Department für Nutzpflanzenwissenschaften
Von Siebold-Straße 8, 37075 Göttingen
Telefon (0551) 39-4360, Fax (0551) 39-4601
e-mail: bhorneb@gwdg.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/48392.html