Presseinformation: Literatur zwischen Autonomie und Fremdbestimmung

Nr. 67/2009 - 20.04.2009

Vorlesungsreihe „Wertung und Kanon“ startet am 22. April 2009

(pug) Mit Autonomie und Fremdbestimmung in der Literatur befasst sich die Vorlesungsreihe „Wertung und Kanon“, zu der das gleichnamige Promotionskolleg der Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für komparatistische Studien einlädt. Wissenschaftler, aber auch Experten aus der literarischen Praxis befassen sich mit Publikumsgeschmack und Kritikerurteil, mit Klassikerprogrammen und Verlagsnischen für „exotische“ Werke. Die Reihe im Sommersemester startet am 22. April 2009: Prof. Dr. Leszek Zylinski von der Universität Torun spricht zum Thema „Zwischen Vereinnahmung und Verdammung. Die eigenartige Kanonisierung von Günter Grass in Polen“. Die Vorträge finden mittwochs in der Paulinerkirche statt und beginnen jeweils um 18.15 Uhr.

„Mit den Beiträgen dieser Reihe wollen wir aus unterschiedlichen Perspektiven der Frage nachgehen, wie wir literarische Texte werten und was uns Literatur heute noch Wert ist. Mit Blick auf die öffentlichen Debatten um Pflicht- und Spaßlektüre werden wir erörtern, inwieweit der bildungsbürgerliche Lesekanon ausgedient hat und ob die Grenzen zwischen populärer und elitärer Literatur tatsächlich eingerissen wurden“, betont der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Matthias Freise vom Seminar für Slavische Philologie, der die von der VolkswagenStiftung (Hannover) geförderte Vorlesungsreihe organisiert hat.

Über „Kindlers Literatur Lexikon“ und die in diesem Jahr erscheinende Neuauflage berichtet Herausgeber Prof. Heinz Ludwig Arnold (Göttingen) im zweiten Vortrag am 29. April. Im Rahmen der Vorlesungsreihe ist auch eine Podiumsdiskussion zu der Frage „Wozu Klassiker in der Schule?“ geplant. Die Teilnehmer der Diskussionsrunde am 10. Juni sind Viola Taube vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Prof. Dr. Claudia Stockinger vom Göttinger Seminar für Deutsche Philologie und Manfred Sieburg, Lehrer am Collegium Josephinum in Bonn. Das Vortragsprogramm endet am 15. Juli. Zum Thema „Literaturskandal: Klamauk oder notwendiger Normbruch?“ referiert Prof. Dr. Stefan Neuhaus von der Universität Innsbruck (Österreich).

Informationen im Internet sind unter www.uni-goettingen.de/vorlesungsreihen abrufbar.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Matthias Freise
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät
Seminar für Slavische Philologie
Humboldtallee 19, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4701, Fax (0551) 39-4707
e-mail: mfreise@uni-goettingen.de
Internet: www.phil.uni-goettingen.de