Presseinformation: Vortrag: „Herzog Wihelm der Jüngere und andere geisteskranke Reichsfürsten“

Nr. 93/2009 - 15.05.2009

Prof. Reitemeier hält Antrittsvorlesung – Leiter des Instituts für Historische Landesforschung

(pug) Seine Antrittsvorlesung an der Göttinger Philosophischen Fakultät hält Prof. Dr. Arnd Reitemeier. Der Wissenschaftler wurde im Oktober vergangenen Jahres an die Georg-August-Universität berufen und leitet das Institut für Historische Landesforschung. Unter der Überschrift „... dass ein jeder hat leichtlich sehen können, dass der Herzog seiner Sinne nicht mächtig ist“ spricht er in seinem Vortrag über „Herrschaft und Legitimation Herzog Wilhelms des Jüngeren (1535 bis 1592) von Braunschweig-Lüneburg und anderer geisteskranker Reichsfürsten als Forschungsaufgabe der vergleichenden Landesgeschichte“. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 20. Mai 2009, in der Aula am Wilhelmsplatz statt und beginnt um 15.15 Uhr.

Herzog Wilhelm der Jüngere von Braunschweig-Lüneburg wurde in den letzten eineinhalb Jahrzehnten seines Lebens von seinen Zeitgenossen als „plöde“ angesehen und zeitweilig im Celler Schloss gleichsam gefangen gehalten. Wie seine Frau, die Verwandten, der Hof oder auch die politischen Eliten des Landes mit einem kranken und teilweise regierungsunfähigen Fürsten umgingen und warum der Herzog im Amt blieb und nicht abgesetzt wurde, sind die beiden zentralen Fragen, denen Prof. Reitemeier in seiner Antrittsvorlesung nachgeht.

Arnd Reitemeier (Jahrgang 1967) studierte Geschichte und Anglistik sowie Politikwissenschaft und Pädagogik an den Universitäten Göttingen und St. Andrews (Schottland). Nach Studienabschluss im Jahr 1992 war er als freier Mitarbeiter für das Deutsche Historische Museum Berlin tätig. 1994 folgte ein Auslandsaufenthalt in Großbritannien, 1996 dann die Promotion an der Georgia Augusta. Mit einem Postdoktorandenstipendium war der Historiker anschließend an der Universität Münster tätig. Im Jahr 1997 wechselte er als Wissenschaftlicher Assistent an die Universität Kiel, an der er sich im Jahr 2002 habilitierte. Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Geschäftsführer des Organisationsbüros für den 45. Deutschen Historikertag kehrte er 2004 nach Kiel zurück und war dort als Oberassistent am Lehrstuhl für die Geschichte des Mittelalters tätig, ehe er dann an die Georgia Augusta berufen wurde und dort die Professur für niedersächsische Landesgeschichte übernahm.

Zu den Forschungsschwerpunkten von Prof. Reitemeier gehören die Geschichte des Pfarreiwesens sowie Formen der mittelalterlichen Frömmigkeit. Darüber hinaus untersucht er Dörfer und Städte im späten Mittelalter und in der Reformationszeit und beschäftigt sich mit Karten als Mittel der historischen Wissenschaft. Das von Prof. Reitemeier geleitete Institut für Historische Landesforschung versteht sich als zentrale Forschungsstelle zur Konzeption und Durchführung von Vorhaben zur Geschichte Niedersachsens und zur vergleichenden Landesgeschichte.

Hinweis an die Redaktionen:
Ein digitales Portraitfoto von Prof. Dr. Arnd Reitemeier kann in der Pressestelle abgerufen werden.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Arnd Reitemeier, Institut für Historische Landesforschung, Telefon (0551) 39-10619
e-mail: arnd.reitemeier@phil.uni-goettingen.de, Internet: www.uni-goettingen.de/de/98294.html