Presseinformation: Kulturwochen in Göttingen stellen ungarische Sprache vor

Nr. 191/2009 - 09.10.2009

Internationale Konferenz und Sonderausstellung in der Universitätsbibliothek

(pug) Anders als die meisten in Europa gesprochenen Sprachen gehört das Ungarische nicht der indogermanischen, sondern der finno-ugrischen Sprachfamilie an. Im Rahmen der „Ungarischen Kulturwochen in Göttingen 2009“ können Interessierte vom 15. Oktober bis 30. November Charakteristik und Geschichte dieser Sprache kennenlernen, die von rund 14 Millionen Menschen gesprochen wird. Das Veranstaltungsprogramm aus Anlass des „Jahres der ungarischen Sprache“ wird vom Finnisch-Ugrischen Seminar und dem Ungarischen Klub der Universität sowie der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) gemeinsam organisiert. Zum Auftakt am 15. Oktober treffen sich Wissenschaftler zu einer internationalen Konferenz; zudem wird eine Sonderausstellung im Neubau der SUB eröffnet.

Was bedeutet die sprachliche Vereinheitlichung in Europa? Wie kann eine Sprache ihre Identität in der globalisierten Welt bewahren? Welche Zukunft haben die sogenannten kleinen Sprachen? Mit diesen Fragen befassen sich Wissenschaftler aus Göttingen, Deutschland, Ungarn und Slowenien im Rahmen der internationalen Konferenz „Sprachliche Vereinheitlichung oder Vielfalt in Europa?“. Sie findet am Donnerstag, 15. Oktober 2009, von 11 bis 18 Uhr im Großen Seminarraum des SUB-Gebäudes am Platz der Göttinger Sieben statt und wird eröffnet von Tamás Mydlo, Generalkonsul der Republik Ungarn.

Über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der ungarischen Sprache informiert die Sonderausstellung „Ungarisch – eine Insel im indogermanischen Sprachmeer“. Stelltafeln, ausgewählte Titel aus den Beständen der Bibliothek und audiovisuelle Medien informieren über die charakteristischen Merkmale des Ungarischen und seine geschichtliche Entwicklung. Sie wird im Anschluss an die internationale Konferenz um 18.30 Uhr im Großen Seminarraum (1. Obergeschoss) eröffnet und bis zum 15. November zu den Öffnungszeiten der Bibliothek im Neubau-Foyer am Platz der Göttinger Sieben gezeigt. Es sprechen Generalkonsul Tamás Mydlo, Prof. Dr. Eberhard Winkler, Direktor des Finnisch-Ugrischen Seminars der Universität Göttingen, und die Lektorin für Ungarisch am Seminar, Irén Rab, sowie Dr. Armin Müller-Dreier, stellvertretender Direktor der SUB.

„Die Beschäftigung mit der ungarischen Sprache und Kultur ist ein traditioneller Forschungsschwerpunkt der Georgia Augusta. Bereits im 18. Jahrhundert zog die Universität eine Vielzahl ungarischer Studenten an, und die Universitätsbibliothek nahm eine intensive Sammeltätigkeit im Bereich der finnisch-ugrischen wissenschaftlichen Literatur auf“, berichtet Irén Rab, die die „Ungarischen Kulturwochen in Göttingen 2009“ koordiniert. 1947 wurde in Göttingen das erste Finnisch-Ugrische Seminar Deutschlands gegründet. Seit 1951 betreut die SUB im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft das Sondersammelgebiet „Ungarn“, zusammen mit den verwandten Sondersammelgebieten „Finnougristik (Allgemeines)“, „Finnland“ und „Estnische Philologie und Volkskunde“. Heute besitzt die Bibliothek rund 130.000 Titel im Gesamtbereich Finnougristik und verfügt damit deutschlandweit über die größte Sammlung finnisch-ugrischer Literatur.

Bis zum 30. November werden weitere Veranstaltungen zum Thema „Ungarische Sprache“ angeboten. Informationen sind im Internet unter www.ungarischekulturwochen.eu zu finden.

Kontaktadressen:
Irén Rab
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät, Finnisch-Ugrisches Seminar
Theaterstr. 7, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4588
E-Mail: irab@gwdg.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/106929.html

Dr. Silke Glitsch
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Papendiek 14, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-22456
E-Mail: glitsch@sub.uni-goettingen.de
Internet: www.sub.uni-goettingen.de