Presseinformation: „Bologna – Zukunft der Lehre“: Universität Göttingen erhält 500.000 Euro Preisgeld

Nr. 29/2010 - 12.02.2010

Netzwerk Klassische Archäologie umfasst Kerncurriculum und Studierendenaustausch

(pug) Die Universität Göttingen gehört zu den Gewinnern des bundesweiten Wettbewerbs „Bologna – Zukunft der Lehre“ der VolkswagenStiftung und der Stiftung Mercator. Als eines von insgesamt neun erfolgreichen Projekten prämierte die Jury das „Netzwerk Klassische Archäologie“, das unter der Federführung des Archäologischen Instituts in Göttingen entwickelt wurde. Das Preisgeld beträgt rund 500.000 Euro. An dem Projekt mit dem Titel „PONS – Brücke“ sind neben den Göttingern acht weitere Archäologische Institute in Deutschland beteiligt. Zentraler Aspekt ist neben einem gemeinsamen Kerncurriculum der Studierendenaustausch zwischen den Instituten, der eine breite Grundbildung garantieren und individuelle Schwerpunktwahl ermöglichen soll.

„Da sich die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge in unserem Fachgebiet an jeder Universität anders entwickelt haben, ist ein Wechsel der Hochschule während des Studiums fast unmöglich geworden. Diese Lücke wollen wir mit dem Projekt schließen“, erklärt der Leiter des Göttinger Archäologischen Instituts, Prof. Dr. Johannes Bergemann. Um die Formalitäten während ihres Gastaufenthalts so gering wie möglich zu halten, sollen die Studierenden einen ähnlichen Status bekommen wie Erasmus-Studierende. Die beteiligten Hochschulen wollen den Studienortwechsel mit Beratungs- und Begrüßungsgesprächen begleiten. Die Studienleistungen sollen innerhalb des Netzwerks vollständig anerkannt werden. „Eine geschickt gewählte ,Tour‘ durch zwei oder drei Universitäten führt zur notwendigen sachlichen Breite und erlaubt es außerdem, spezifische Vertiefungen in die Ausbildung zu integrieren“, so Prof. Bergemann. Zu den weiteren Maßnahmen des Projekts gehören unter anderem eine Internetplattform, auf der sich alle beteiligten Institute mit ihren Schwerpunkten präsentieren, Unterstützung bei der Wohnungssuche sowie eine fortlaufende interne und abschließende externe Evaluierung.

„Die Universität Göttingen erwartet von dem Projekt beispielgebende und damit auch übertragbare Impulse für andere ,kleine Fächer‘ zum universitätsübergreifenden Studium“, so Universitätsvizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Lücke. Das Netzwerk umfasst ein Drittel der universitären Einrichtungen der Klassischen Archäologie in Deutschland: Neben Göttingen sind die Universitäten in Bochum, Bonn, Freiburg, Heidelberg, Leipzig, Regensburg, Rostock und Tübingen beteiligt. An vier Hochschulen soll außerdem das Fach Christliche Archäologie/Byzantinische Kunstgeschichte exemplarisch eingebunden werden. Die Laufzeit des Projekts beträgt zunächst vier Jahre. Die Studierendenvertretungen aller Institute sollen regelmäßig über die Ergebnisse informiert und an den Evaluierungen beteiligt werden.

Die VolkswagenStiftung und die Stiftung Mercator hatten für den Wettbewerb „Bologna – Zukunft der Lehre“ jeweils fünf Millionen Euro Preisgeld zur Verfügung gestellt. Von den gut 350 teilnahmeberechtigten deutschen Hochschulen hatten sich im vergangenen Sommer 105 beworben. Unter den insgesamt 180 Antragsskizzen wählte die Jury 25 Vorschläge aus, die diese Woche in der Finalrunde in Hannover vorgestellt wurden.

Hinweis an die Redaktionen:
Fotos zum Thema stellen wir Ihnen auf Wunsch gerne zur Verfügung.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Johannes Bergemann
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät
Archäologisches Institut und Sammlung der Gipsabgüsse
Nikolausberger Weg 15, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-7502, Fax (0551) 39-22062
E-Mail: jbergem@uni-goettingen.de
Internet: wwwuser.gwdg.de/~archaeo/