Presseinformation: Neue Ausstellung in der SUB Göttingen: Gestrickt und gedruckt

Nr. 169/2011 - 08.08.2011

Präsentation stellt ab dem 19. August estnische Textilkunst vor

(pug) Mit estnischer Textilkunst befasst sich eine Ausstellung, die vom 19. August bis zum 2. Oktober 2011 in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) zu sehen ist. Unter dem Titel „Gestrickt und gedruckt – Textilkunst aus Estland“ wird eine Auswahl von Kleidungsstücken und Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs gezeigt, die nach traditionellen estnischen Vorbildern gestaltet wurden. Zudem gibt die Präsentation Einblick in die verschiedenen Ausprägungsformen der estnischen Volkskunst und in ihre Erforschung. Die Präsentation wird im Foyer der SUB-Zentralbibliothek am Platz der Göttinger Sieben gezeigt. Sie wird vom Kultusministerium der Republik Estland mit Leihgaben unterstützt.

Die estnische Volkskunst hat eine lange Tradition, die auch im modernen Estland äußerst lebendig ist. Mit der estnischen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts entstand auch ein reges Interesse an der eigenen Volkskunst. Es äußerte sich zunächst in großer Sammelleidenschaft namhafter estnischer Wissenschaftler. Seit Beginn des 20. Jahrhundert wurden verstärkt bedeutende volkskundliche Museen und Forschungsstätten eingerichtet. Zahlreiche Kleidungsstücke und Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs werden heute nach historischen Mustern hergestellt. „Mit dieser Ausstellung möchten wir die reiche, farbenfrohe Volkskultur Estlands vorstellen und zu einer weiteren Beschäftigung mit diesem Land anregen“, erklärt Christine Bethge vom SUB-Fachreferat Finnougristik, das die Präsentation in Zusammenarbeit mit dem Estnisch-Lektorat des Finnisch-Ugrischen Seminars der Universität Göttingen erarbeitet hat. „Seit 2004 ist Estland Mitglied der Europäischen Union, gleichwohl ist die estnische Kultur in Deutschland noch wenig bekannt.“

Die Ausstellung wird am Freitag, 19. August 2011, eröffnet. Zur Begrüßung spricht SUB-Direktor Prof. Dr. Norbert Lossau. Über „Estland und Göttingen“ berichtet Dr. Hans-Hermann Bartens vom Finnisch-Ugrischen Seminar der Universität Göttingen. Den volkskundlichen Bestand des SUB-Sondersammelgebiets Estnische Sprache und Literatur stellt Christine Bethge vor. Die Estnisch-Lektorin am Finnisch-Ugrischen Seminar, Kadri-Rutt Hahn, wird in die Ausstellung einführen. Die Eröffnungsveranstaltung beginnt um 15 Uhr in der SUB-Zentralbibliothek am Platz der Göttinger Sieben im Großen Seminarraum im ersten Obergeschoss.

Die Finnougristik, der das Estnische angehört, ist ein traditioneller Forschungs- und Sammelschwerpunkt der Universität Göttingen und ihrer Bibliothek. 1947 wurde in Göttingen das erste Finnisch-Ugrische Seminar Deutschlands gegründet. Seit 2005 verfügt es als deutschlandweit einziges Seminar über ein Estnisch-Lektorat. Seit 1951 betreut die SUB im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) das Sondersammelgebiet „Estnische Sprache und Literatur“, zusammen mit den verwandten Sondersammelgebieten „Finnougristik“ sowie „Finnland“ und „Ungarn“. Mit einem Gesamtbestand von ca. 135.000 Medien – davon über 20.000 estnischsprachig – verfügt die SUB über die deutschlandweit größte Sammlung im Bereich finnisch-ugrischer Literatur.

Die Ausstellung „Gestrickt und gedruckt – Textilkunst aus Estland“ ist montags bis freitags von 7 bis 1 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 9 bis 22 Uhr geöffnet. Am 1. September 2011 ist die Präsentation geschlossen. Der Eintritt ist frei.

Kontaktadresse:
Dr. Silke Glitsch
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Papendiek 14, 37073 Göttingen, Telefon (0551) 39-22456
E-Mail: glitsch@sub.uni-goettingen.de
Internet: www.sub.uni-goettingen.de