Presseinformation: „Populäre Serialität“ wird weiter gefördert

Nr. 180/2013 - 10.10.2013



Forschergruppe mit Beteiligung der Universität Göttingen erhält 2,15 Millionen Euro


(pug) Seit drei Jahren erforscht die interdisziplinäre DFG-Forschergruppe „Ästhetik und Praxis populärer Serialität“ einen Erzähltypus, der seit dem 19. Jahrhundert zu einem Kennzeichen moderner Kultur geworden ist: Fortsetzungsgeschichten mit konstanten Figuren, die in kommerziellen Medien für ein Massenpublikum hergestellt werden – so in Fernsehserien, Zeitungsromanen oder Comics. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat nun die zweite Projektphase von Oktober 2013 bis Ende September 2016 mit rund 2,15 Millionen Euro bewilligt. Initiator und Sprecher der Forschergruppe ist der Amerikanist Prof. Dr. Frank Kelleter von der Freien Universität Berlin, bis 2012 an der Universität Göttingen.

In dieser zweiten Förderphase wird an sieben neuen Teilprojekten geforscht, drei davon sind an der Universität Göttingen angesiedelt: „Serienschreiben: Zur Arbeitskultur im gegenwärtigen deutschen Unterhaltungsfernsehen“ von Prof. Dr. Regina Bendix, „Serielles Erzählen in populären deutschsprachigen Periodika zwischen 1850 und 1890“ von Prof. Dr. Claudia Stockinger und „Real-Life Storytelling: Die dreifache Formstruktur des Reality-TV als Verfahren kumulativer Serialisierung“ von Dr. Christian Hißnauer.

Die Forschergruppe widmet sich dabei den historischen Grundlagen populärer Serialität. Drei Teilprojekte erforschen die Frühgeschichte serieller Populärkultur in Deutschland und den USA: Untersucht werden unter anderem Filmserien der 1910er bis 1940er Jahre. Zwei weitere Teilprojekte beschäftigen sich mit der Serien-Autorschaft als Profession und dem Film-Remaking als einer Form retrospektiver Serialisierung. Aktuelle Entwicklungen sind Gegenstand zweier Teilprojekte zur digitalen Serialität von Computerspielen sowie zum Reality-TV.

Ziel der Forschergruppe ist es, die starke Verbreitung und Popularität von Serien seit dem 19. Jahrhundert zu erklären und den Zusammenhang zu seriellem Erzählen zu beleuchten. Neben der Universität Göttingen sind die Freie Universität Berlin, die Universität Hannover und die Universität Karlsruhe beteiligt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stammen aus der Amerikanistik, Germanistik, Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie und den Medienwissenschaften.

Kontaktadressen:
Prof. Dr. Regina Bendix
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät
Institut für Kulturanthropologie / Europäische Ethnologie
Heinrich-Düker-Weg 14, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-25351
E-Mail: rbendix@gwdg.de
Internet: http://popularseriality.uni-goettingen.de

Prof. Dr. Claudia Stockinger
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät – Seminar für Deutsche Philologie
Käte-Hamburger-Weg 3, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-22148
E-Mail: claudia.stockinger@phil.uni-goettingen.de
Internet: http://popularseriality.uni-goettingen.de

Dr. phil. Christian Hißnauer
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät – Seminar für Deutsche Philologie
Käte-Hamburger-Weg 3, 37073 Göttingen
E-Mail: chissna@gwdg.de
Internet: http://popularseriality.uni-goettingen.de