Presseinformation: Welche Rolle spielen Bücher in den Geisteswissenschaften?

Nr. 240/2013 - 29.11.2013


Prof. Dr. Michael Hagner von der ETH Zürich hält Göttinger Universitätsrede am 5. Dezember 2013


(pug) Welche Rolle spielen Bücher für das Selbstverständnis der Geisteswissenschaften? Diese Frage steht im Mittelpunkt der „Göttinger Universitätsrede – Wissenschaft und Verantwortung“ am Donnerstag, 5. Dezember 2013, an der Universität Göttingen. Festredner ist Prof. Dr. Michael Hagner, Professor für Wissenschaftsforschung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Sein Vortrag trägt den Titel „Warum (geistes)-wissenschaftliche Bücher? Eine Bestandsaufnahme“. Zur Einführung spricht die Göttinger Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel. Im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung werden außerdem die Preise des Stiftungsrates der Universität verliehen. Beginn ist um 17.30 Uhr in der Aula am Wilhelmsplatz.

Das gedruckte Buch galt für lange Zeit unangefochten als das wichtigste Organ geisteswissenschaftlicher Forschung. „Aber mit den heutigen Möglichkeiten digitaler Forschung und Kommunikation sowie Forderungen nach einer Standardisierung von Publikationen wirkt das Schreiben und Drucken von Büchern bisweilen fast wie ein Anachronismus mit begrenzter Lebensdauer“, so Prof. Hagner. Auch wenn dem Buch schon lange vor der Erfindung des Internets das Ende prophezeit worden sei, stellt sich Prof. Hagner die Frage, welche Rolle Bücher für das Selbstverständnis der Geisteswissenschaften spielen.

Michael Hagner, Jahrgang 1960, studierte Medizin und Philosophie an der Freien Universität Berlin, an der er 1987 promoviert wurde. 1994 habilitierte er sich an der Medizinischen Fakultät der Universität Göttingen. Ab 1995 arbeitete Michael Hagner am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, zunächst als Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft, ab 1997 als Senior Scientist. Seit 2003 ist er an der ETH Zürich tätig. Im Jahr 2000 wurde er mit dem Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet, 2008 erhielt er den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Leopoldina und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.