Presseinformation: Stiftungsrat ehrt Universitätsmitglieder für besondere Aktivitäten und Leistungen

Nr. 245/2013 - 03.12.2013


Preise des Jahres 2013 im Gesamtwert von 12.500 Euro werden im Rahmen der Universitätsrede verliehen


(pug) Der Stiftungsrat der Georg-August-Universität Göttingen Stiftung Öffentlichen Rechts zeichnet auch in diesem Jahr wieder Mitglieder der Georgia Augusta für besondere universitäre Aktivitäten und Leistungen aus. Die Preise des Stiftungsrates 2013 werden jeweils ein Mal in den Kategorien „Herausragendes Engagement in der Hochschullehre“, „Wissenschaft und Öffentlichkeit“ und „Sonderpreis“ sowie zwei Mal in der Kategorie „Herausragende Nachwuchspublikationen“ verliehen. Der Stiftungsratsvorsitzende Dr. Wilhelm Krull wird die Auszeichnungen am Donnerstag, 5. Dezember 2013, im Rahmen der Göttinger Universitätsrede überreichen. Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr in der Aula am Wilhelmsplatz. Die Preise sind mit jeweils 2.500 Euro dotiert. Finanziert werden sie durch den Verzicht der Mitglieder des Stiftungsrates auf die Aufwandsentschädigung, die sie für ihre Tätigkeit im Stiftungsrat erhalten.

In der Preiskategorie „Herausragendes Engagement in der Hochschullehre“ wird Dr. Ezequiel Fernandez Castelao, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie, ausgezeichnet. Er erhält den Preis für die Konzeption und Organisation des Seminars „Kommunikation und Koordination in Gruppen“ für Masterstudierende der Psychologie und der Sozialwissenschaften. Neben der Forschung zum Thema Kommunikation und Koordination in Gruppen auf inhaltlicher Ebene konnte in dem Seminar aus dem Sommersemester 2013 mithilfe eines externen Supervisors die individuelle Entwicklung der Forschungsteams reflektiert und gefördert werden.

Die Preiskategorie „Wissenschaft und Öffentlichkeit“ würdigt Initiativen, die wissenschaftliche Arbeitsprozesse und Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit vermitteln. In dieser Kategorie werden Solveig Lena Hansen und Sabine Wöhlke, beide Doktorandinnen der Abteilung für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen, geehrt. In Zusammenarbeit mit dem Kino Lumière in Göttingen veranstalteten sie in der Zeit von Januar 2012 bis Februar 2013 die Kinoreihe „Komplexe Konflikte – Bioethik im Film und in öffentlichen Diskursen“. Darin zeigten sie ausgewählte Spielfilme zu Themen mit einer bioethischen Problematik, wie Reproduktionsmedizin, Organtransplantation und Sterbehilfe, sowie zum Umgang mit Behinderung und Alterung. Im Anschluss wurde dazu mit Expertinnen und Experten sowie dem Publikum diskutiert. Die Doktorandinnen haben das Kino so als einen geeigneten Ort für einen verbesserten Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft genutzt.

Zwei Preise des Stiftungsrates werden erneut für „Herausragende Nachwuchspublikationen“ verliehen. Dr. Daniel Immer wird für seine Dissertation „Rechtsprobleme der Akkreditierung von Studiengängen“ ausgezeichnet, die dieses Jahr als Band 3 der Reihe „Göttinger Schriften zum Öffentlichen Recht“ im Universitätsverlag Göttingen erschienen ist. Dr. Immer hat eine umfassende Rechtskritik am Akkreditierungswesen vorgelegt und es geschafft, das Geflecht aus Rechtsvorschriften, Verwaltungsabkommen und Beschlüssen hochschulpolitischer Gremien zu strukturieren und die entscheidenden verwaltungsrechtlichen und verfassungsrechtlichen Anforderungen an eine rechtmäßige Akkreditierung offen zu legen. Während seiner Promotion war Dr. Immer wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Öffentliches Recht, insbesondere Verwaltungsrecht der Universität Göttingen.

Ron Weber wird für seine Publikation „Is agricultural microfinance really more risky? Evidence from Tanzania” geehrt, die 2012 in der Fachzeitschrift Agricultural Finance Review veröffentlicht wurde. Seine Untersuchungen argumentieren gegen das Vorurteil, dass die Kreditvergabe an landwirtschaftliche Unternehmen, insbesondere in Entwicklungsländern, mit zu hohen Risiken verbunden ist. Damit wird das derzeit noch schwache Bestreben von Finanzinstitutionen in Entwicklungsländern unterstützt, ihre Geschäfte stärker auf landwirtschaftliche Unternehmen auszuweiten. Der Autor arbeitet am Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen im Bereich Landwirtschaftliche Betriebslehre.

Die „Grupo Latinoamericano de Investigación Penal Göttingen“ erhält den diesjährigen Sonderpreis des Stiftungsrats. Die Gruppe lateinamerikanischer Doktoranden der Abteilung für ausländisches und internationales Strafrecht des Instituts für Kriminalwissenschaften organisiert eine Sommerschule für lateinamerikanische Juristen in spanischer und deutscher Sprache. Mit über 80 Teilnehmern aus 14 Ländern bei der Sommerschule 2013 hat die Gruppe maßgeblich dazu beigetragen, die Universität Göttingen im lateinamerikanischen Raum sowie in Spanien, Portugal und Italien bekannter zu machen. Außerdem gibt die Gruppe zweimal jährlich ein Boletin Semestral heraus. Das Bulletin ist eine Open Access-Zeitschrift in Spanisch und Portugiesisch. Darüber hinaus veranstaltet sie eine Seminarreihe, in der spanische und portugiesische Wissenschaftler ihre Arbeiten vorstellen und sich fachlich mit deutschen Wissenschaftlern der Universität Göttingen austauschen. Im Vordergrund stehen dabei der Austausch über neue Entwicklungen sowie der Vergleich beider Rechtskulturen.