Presseinformation: Kulturwissenschaften und Ökonomie

Nr. 220/2014 - 23.09.2014

Sommerschule für Kultur- und Sozialwissenschaftler am Lichtenberg-Kolleg mit öffentlichen Vorträgen

(pug) „Ökonomie zwischen Kulturtheorie und Kulturgeschichte“ lautet der Titel des ersten Maurice Halbwachs Summer Institute an der Universität Göttingen. Vom 30. September bis 5. Oktober 2014 treffen sich Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus verschiedenen kultur- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen am Lichtenberg-Kolleg, um sich mit international profilierten Forscherinnen und Forschern auszutauschen. Die diesjährige Sommerschule geht der Frage nach, welche Macht das ökonomische Denken und seine kulturellen Symbolisierungspraktiken hatten und bis heute haben.

Der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Joseph Vogl von der Humboldt-Universität Berlin, die Historikerin Dr. Sandra Maß von der Universität Bochum und der Historiker Dr. Avi Lifschitz vom University College London, derzeit am Lichtenberg-Kolleg als Fellow zu Gast, werden zusammen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern neuere und neueste Thesen zur Bedeutung von Ökonomie in der Geschichts- und Literaturwissenschaft, der Kulturanthropologie, Soziologie und Philosophie diskutieren: Welche Konsequenzen hat es, wenn die Sprache der Ökonomie radikal historisiert und hinterfragt wird? Bedeutet die Entdeckung der autopoetischen Fiktionen ökonomischer Symbole den Verlust ihrer bisherigen kulturhistorischen Überzeugungskraft? Wir reagieren die Wirtschaftswissenschaften selbst auf ihre mögliche Delegitimation? Und wie sehr sind davon wiederum diejenigen Kultur- und Sozialwissenschaften betroffen, die sich auch mit ökonomischen Fragen beschäftigen?

Die Vorträge der Gäste der Sommerschule sind öffentlich und finden jeweils in der Historischen Sternwarte der Universität an der Geismar Landstraße 11 statt. Prof. Vogl spricht am Mittwoch, 1. Oktober, um 16 Uhr über „Seigniorale Macht – Zur Genese des finanzökonomischen ‘Regimes‘“. Dr. Maß spricht am Donnerstag, 2. Oktober, um 9 Uhr über das Thema „Kulturgeschichte des Ökonomischen – Themen, Zugänge, Methoden“. Der Vortrag von Dr. Lifschitz am Sonnabend, 4. Oktober, um 9 Uhr in englischer Sprache trägt den Titel „Natural or artificial? The prerequisites for negotiation, barter and exchange in 18th-century thought“.

Das Maurice Halbwachs Summer Institute wird von der VolkswagenStiftung gefördert. Lokale Veranstalter sind Prof. Dr. Regina Bendix, Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie, Prof. Dr. Hartmut Bleumer, Seminar für Deutsche Philologie, Prof. Dr. Rebekka Habermas, Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, sowie Prof. Dr. Wolfgang Knöbl, Institut für Soziologie, in Kooperation mit dem Lichtenberg-Kolleg. Weitere Informationen sind im Internet unter www.maurice-halbwachs-summer-institute.uni-goettingen.de
zu finden.

Hinweis an die Redaktionen:
Journalisten sind zur Veranstaltung herzlich eingeladen.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Hartmut Bleumer
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät – Seminar für Deutsche Philologie
Käte-Hamburger-Weg 3, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-7537
E-Mail: hbleume@gwdg.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/17658.html