Presseinformation: Mittler zwischen Deutschland und Frankreich

Nr. 210/2015 - 16.09.2015



Ausstellung über Leben und Werk Charles de Villers‘ wird am 23. September 2015 im KWZ eröffnet


(pug) „Von Boulay nach Göttingen: Charles de Villers (1765-1815)“ ist der Titel einer Ausstellung, die vom 23. September bis zum 15. Oktober 2015 im Foyer des Kulturwissenschaftlichen Zentrums (KWZ) der Universität Göttingen zu sehen ist. Zwölf Informationstafeln berichten über das Leben, Werk und Wirken des französischen Offiziers und Philosophen, der als Professor der Universität Göttingen eine wichtige Mittlerrolle zwischen der deutschen und der französischen Kultur einnahm. Die Ausstellung wurde von Mitarbeitern des Département de lettres modernes der Université de Lorraine und des Seminars für Romanische Philologie der Universität Göttingen erarbeitet und in Zusammenarbeit mit der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) realisiert. Sie wird am Mittwoch, 23. September 2015, um 18 Uhr eröffnet.

Die Eröffnungsrede hält Dr. Hermann Krapoth, Dozent am Seminar für Romanische Philologie. Der stellvertretende SUB-Direktor Dr. Armin Müller-Dreier und Prof. Dr. Franziska Meier vom Seminar für Romanische Philologie sprechen Grußworte.

Charles de Villers wurde 1765 in dem kleinen Ort Boulay-Moselle in der Nähe von Metz geboren. Nachdem er zunächst eine Laufbahn in der königlichen Armee eingeschlagen hatte, zwangen den jungen Offizier seine kritischen Äußerungen zur Französischen Revolution 1792 zur Flucht. „Anders als viele seiner Landsleute, die auf deutschem Boden Zuflucht fanden, bekehrte sich Villers allmählich zur deutschen Kultur, deren Loblied er seinen Landsleuten sang. Er wurde nachgerade zu ihrem Apostel“, erläutert Prof. Meier.

Zu den prägendsten Stationen Villers‘ diesseits des Rheins gehörte Göttingen. 1796 schrieb er sich als Student der hiesigen Philosophischen Fakultät ein. Hier studierte er die Philosophie Kants, die er nach Frankreich zu vermitteln suchte. 1811 wurde Villers als Professor für französische Literatur und Kultur an die Georgia Augusta berufen. Im Frühjahr 1808 engagierte Villers sich im Kampf um den Erhalt der fünf Universitäten in dem von Napoleon neu gegründeten Königreich Westphalen. In einer Broschüre trat er nachdrücklich für die Göttinger Universität ein, die für ganz Europa von allerhöchster Bedeutung sei. Schwer traf ihn seine fristlose Entlassung unmittelbar nach dem Sturz Napoleons im Jahr 1814. Er starb am 11. Februar 1815 in Göttingen.

Die Ausstellung „Von Boulay nach Göttingen: Charles de Villers (1765-1815)“ wurde erarbeitet von Dr. Monique Bernard, Lektorin am Seminar für Romanische Philologie a.D., und Dr. Nicolas Brucker von der Université de Lorraine. Sie ist im Foyer des KWZ am Heinrich-Düker-Weg 14 zu den Öffnungszeiten des KWZ zugänglich. Am 3. Oktober 2015 ist die Präsentation geschlossen. Der Eintritt ist frei.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Franziska Meier
Georg-August-Universität Göttingen
Seminar für Romanische Philologie
Humboldtallee 19, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4134
E-Mail: franziska.meier@phil.uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/19839.html