Presseinformation: „Heinzelmännchen-Cluster“ ermöglicht Auswertung großer Datenmengen

Nr. 74/2018 - 10.04.2018

Dr. Markus Osterhoff vom Institut für Röntgenphysik für Konzeption und Umsetzung ausgezeichnet

(pug) Dr. Markus Osterhoff vom Institut für Röntgenphysik der Universität Göttingen hat den „Dectris Award for Innovative Researchers“ erhalten. Das Schweizer Unternehmen zeichnete ihn für die Konzeption und Programmierung eines „Heinzelmännchen-Cluster“ aus. Damit können große Datenmengen aus Experimenten, die mit Röntgenstrahlen scharfe Bilder aus dem Innern biologischer Proben liefern, ausgewertet werden. Der Preis ist mit 1.000 Schweizer Franken (rund 850 Euro) dotiert.

Am Institut für Röntgenphysik entwickeln die Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Tim Salditt und Prof. Dr. Sarah Köster neue quantitative Bildgebungsmethoden mit Röntgenstrahlen, die es ermöglichen, tief in biologische Zellen hineinzuschauen. Die Methode Raster-Nano-SAXS nutzt einen sehr fein fokussierten Röntgenstrahl, um bei hoher Ortsauflösung im Nanometer-Bereich Beugungsbilder mit struktureller Information zu gewinnen. Dabei entstehen Rohdaten von mehreren Gigabyte pro Sekunde, welche die Göttinger Forscherinnen und Forscher mit dem von Osterhoff entwickelten System analysieren.

Der „Heinzelmännchen-Cluster“ besteht aus einem Steuerrechner, der die Aufgaben und Daten an 24 parallel geschaltete Computer verteilt. Diese bestehen lediglich aus Minimal-Konfigurationen von Standard-Computern. „Mit unserem System können wir über 14 Milliarden Pixel pro Sekunde verarbeiten,“ erklärt Osterhoff. „Das erlaubt uns, quantitative Informationen aus einer Million Beugungsbildern mit über vier Megapixel in unter fünf Minuten zu ziehen.“

Kontakt:
Dr. Markus Osterhoff
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Physik – Institut für Röntgenphysik
Friedrich-Hund-Platz 1, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-9381
E-Mail: mosterh1@gwdg.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/570767.html