In publica commoda

Presseinformation: Die „Jahrhundertpoesie“ von Friedrich Gottlieb Klopstock

Nr. 148/2003 - 24.06.2003

Vortragsreihe und Lesung aus Anlass des 200. Todestages

(pug) Aus Anlass des 200. Todestages von Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 bis 1803) veranstalten das Seminar für Deutsche Philologie der Georg-August-Universität und die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) am Mittwoch, 2. Juli 2003, eine ganztägige Vortragsreihe. Auf Einladung des Göttinger Literaturwissenschaftlers Prof. Dr. Gerhard Lauer referieren Klopstock-Forscher aus Saarbrücken, Regensburg, Weimar, Berlin und Göttingen im Heyne-Haus über Leben und Werk des Dichters. Prof. Lauer: „Klopstocks Dichtung galt seiner Zeit als Jahrhundertpoesie, begeistert aufgenommen vom jungen Goethe, geradezu kultisch gefeiert vom Göttinger Hain.“ Die Veranstaltung schließt mit einer öffentlichen Lesung, die unter dem Titel „Klopstock macht mir das Herz schlagen...“ in der Paulinerkirche (Papendiek 14) stattfindet und um 18.15 Uhr beginnt.

Klopstock studierte Theologie in Jena und Leipzig, arbeitete als Hauslehrer und lebte von 1751 bis 1759 in Kopenhagen, wo er vom König eine Lebensrente erhielt und das Zentrum eines deutsch-dänischen Kreises von Dichtern und Aufklärungsphilosophen bildete. 1764 übersiedelte er erneut für vier Jahre nach Dänemark. Klopstock galt als einer der bedeutendsten Schriftsteller der frühen Klassik, der mit seinen Werken zum Wegbereiter für Empfindsamkeit, Sturm und Drang und Erlebnisdichtung wurde. Sein dichterisch Hauptwerk bildet „Der Messias“, ein aus zwanzig Gesängen bestehendes biblisches Epos. Der Göttinger Hainbund benannte sich nach Klopstocks Ode „Der Hügel und der Hain“. Zu seinen theoretischen Schriften gehören neben Abhandlungen zu Metrik, Poetik, Orthographie und Etymologie das unvollendet gebliebene programmatische Prosawerk „Die deutsche Gelehrtenrepublik“ von 1774.

Nach der Begrüßung durch den Direktor der SUB, Prof. Dr. Elmar Mittler, und der Einführung von Prof. Lauer beschäftigen sich die Vorträge des „Klopstock-Tages“ unter anderem mit dem Werk „Der Messias“, Herders Nachruf auf den Dichter und dessen literarische Wirkung bis in die Gegenwart. Unter der Über-schrift „Klopstocks Provokation der Literaturgeschichte“ geht es auch um die „Geburt der Philologie aus dem Geist der Empfindsamkeit“. Auf dem Programm der Veranstaltung steht außerdem eine Führung durch die SUB-Forschungsbibliothek des 18. Jahrhunderts. Dort wird das originale Bundesbuch des Göttinger Hain präsentiert und kurz erläutert.

Hinweis an die Redaktionen:
Der Klopstock-Tag am Mittwoch, 2. Juli 2003, findet von 9 Uhr an im Heyne-Haus, Papendiek 16, statt. Zur Teilnahme an der Veranstaltung und Berichterstattung sind sie herzlich eingeladen.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Gerhard Lauer
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät
Seminar für Deutsche Philologie
Käte-Hamburger-Weg 3, 37073 Göttingen
Tel. (0551) 39-7527, Fax (0551) 39-7511
e-mail: gerhard.lauer@phil.uni-goettingen.de
Internet: http://germanistik.uni-goettingen.de<7a>