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Presseinformation: Antrittsvorlesung: Perspektiven des Pflanzenschutzes im 21. Jahrhundert

Nr. 281/2003 - 13.11.2003

Gemeinsame Veranstaltung der Agrarwissenschaftler Prof. von Tiedemann und Prof. Karlovsky
(pug) Zum Thema „Perspektiven des Pflanzenschutzes im 21. Jahrhundert“ referieren am Montag, 17. November 2003, Prof. Dr. Andreas von Tiedemann und Prof. Dr. Petr Karlovsky in ihrer gemeinsamen Antrittsvorlesung an der Universität Göttingen. Prof. von Tiedemann wurde zum Sommersemester 2001 auf die Professur für Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz berufen, Prof. Karlovsky hat seit dem Sommersemester 2002 den Lehrstuhl für Molekulare Phytopathologie inne. Die Wissenschaftler sind am Institut für Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz der Fakultät für Agrarwissenschaften tätig. Die Vorlesung findet im Hörsaal 001 im Zentralen Hörsaalgebäude der Universität (ZHG), Platz der Göttinger Sieben 5, statt und beginnt um 18.15 Uhr.
In ihrem Vortrag erläutern die Wissenschaftler Vor- und Nachteile der neuen Entwicklungen im Pflanzenschutz und gehen der Fragestellung nach, welche Auswirkungen auf den Endverbraucher zu erwarten sind. Pflanzenschutzmittel sorgen einerseits für gesunde Pflanzen und gute Produktqualität. Diesem Nutzen stehen jedoch - ähnlich wie bei Arzneimitteln - Risiken und Nebenwirkungen in der Anwendung gegenüber. Schärfere Zulassungsauflagen, Resistenzen und neue Schaderreger ergänzen das Problemfeld. „Ohne eine stärker sachgerechte Risiko-Nutzen-Abwägung als bisher wird die Produktion einer breiten Nahrungsmittelpalette auf hohem Qualitätsniveau gefährdet”, so Prof. von Tiedemann. "Aufgabe der Wissenschaft ist es, dem Verbraucher anhand von Fakten zu vermitteln, dass der Pflanzenschutz de facto eine risikoarme Technologie mit hohem Wohlfahrtswert ist.“
Fortschritte in der funktionalen Genomanalyse und die Weiterentwicklung molekularer Konzepte ermöglichen neue Wege im Pflanzenschutz. Mit diesen Ergebnissen könne die Forschung den widersprüchlichen Anforderungen des Verbraucher- und des Umweltschutzes besser Rechnung tragen, so Prof. Karlovsky. Die steigenden Kosten der Forschung würden zur Konzentration auf leistungsstarke Zentren führen. „Welchen Stand unsere Landwirtschaft in der globalen Agrarproduktion der Zukunft einnimmt, hängt auch davon ab, inwieweit unsere Forschung an den neuen Entwicklungen teilnimmt - unabhängig von kurzsichtigen politischen Strömungen“, sagt der Wissenschaftler.
Andreas von Tiedemann, 1956 in Nao-Me-Toque (Brasilien) geboren, absolvierte sein Studium der Agrarwissenschaften in Wien (Österreich) und Göttingen. 1985 promovierte er in Göttingen über Pilzkrankheiten. 1993 habilitierte sich der Wissenschaftler über die Interaktion von Ozon mit Pathogenen an Weizen. Ein Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung führte ihn an das Boyce Thompson Institut in Ithaca (USA). 1996 erhielt er einen Ruf auf die Professur für Phytomedizin an der Universität Rostock. Prof. von Tiedemann ist Mitglied im Vorstand der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft. Schwerpunkt seiner Forschung sind unter anderem Krankheiten von Getreide und Raps sowie die biologische Kontrolle von Krankheitserregern.
Petr Karlovsky, 1956 in Vsetin (Tschechien) geboren, studierte Biochemie in Brünn, wo er 1986 im Fach Biophysik promovierte. Von 1986 bis 1993 war er als Gastwissenschaftler in Göttingen tätig. Nach einem Aufenthalt an der Universität Connecticut (USA) arbeitete der Wissenschaftler als Laborleiter am Institut für Phytomedizin der Universität Hohenheim. 2000/2001 war er in einem amerikanischen Biotechnologieunternehmen tätig. In seiner Forschung beschäftigt sich Prof. Karlovsky mit molekularer Pflanzenpathologie, Mykotoxinen und Biotechnologie.
Kontaktadressen:
Prof. Dr. Andreas von Tiedemann
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften
Institut für Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz
Grisebachstraße 6, 37077 Göttingen
Tel. (0551) 39-3701, Fax (0551) 39-8177
e-mail: atiedem@gwdg.de
Internet: www.gwdg.de/~fsundma/uaps/anfang.htm
Prof. Dr. Petr Karlovsky
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften
Institut für Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz
Grisebachstraße 6, 37077 Göttingen
Tel. (0551) 39-12918, Fax (0551) 39-12919
e-mail: pkarlov@gwdg.de
Internet: www.uni-goettingen.de/pflanzenpathologie/karlovsky/index.html