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Presseinformation: Antrittsvorlesung in der Physik: Experimente mit Röntgenwellenleitern

Nr. 302/2003 - 28.11.2003

Prof. Dr. Tim Salditt stellt neue Techniken der Röntgenstrahlung im Nanometerbereich vor
(pug) Zum Thema „Röntgenstrahlen auf den Punkt gebracht: Experimente mit Röntgenwellenleitern“ spricht Prof. Dr. Tim Salditt am Montag, 8. Dezember 2003, in seiner Antrittsvorlesung an der Fakultät für Physik der Universität Göttingen. In dem Vortrag stellt der Wissenschaftler dabei seine Forschungsarbeiten insbesondere zu Struktur und Dynamik biomolekularer Materialien vor. So untersucht die von Prof. Salditt geleitete Arbeitsgruppe unter anderem den Aufbau sowie die thermischen und elastischen Eigenschaften von Lipidmembranen und deren Wechselwirkungen mit Membranproteinen. Die Veranstaltung findet im neuen Gebäude der Physik, Tammannstraße 1, Max-Born-Hörsaal (HS2), statt und beginnt um 17.15 Uhr.
Prof. Salditt: „Strukturinformationen mit atomarer Auflösung liefert die Streuung von harter Röntgenstrahlung seit über 80 Jahren, jedoch meist nur im Mittel über makroskopisch große Bereiche. Erst jetzt lassen Fortschritte in der Erzeugung von Röntgenstrahlung und in der Röntgenoptik eine Strahlgröße im Bereich von 100 bis hinunter auf 10 Nanometern zu. Mit diesem Ziel erproben wir neuartige Wellenleiterstrukturen zur Erzeugung eines Röntgenstrahls.“ Wie der Wissenschaftler weiter erläutert, ist dazu die Entwicklung geeigneter röntgenoptischer Bauteile zur Strahlenkomprimierung auf der Basis neuartiger Prinzipen erforderlich. „Den Schlüssel dazu bilden die Strukturierungsmöglichkeiten moderner Nanotechnologien“, betont der Göttinger Physiker.
Tim Salditt, 1965 in Neuwied am Rhein geboren, studierte Physik an der Universität München und an der Universität Joseph Fourier in Grenoble (Frankreich). 1995 promovierte er zum Thema „Diffuse Röntgenstreuung an rauhen Grenzflächen“. Anschließend war er fünf Jahre als Assistent an der Sektion Physik in München tätig. Ein Forschungsaufenthalt führte ihn 1996 als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an die Universität von Kalifornien in Santa Barbara (USA). Im Sommersemester 2000 nahm er die Vertretung einer Professur für Experimentalphysik an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken wahr und habilitierte sich zugleich im Fach Experimentalphysik an der Universität München. Im August 2000 wurde Dr. Salditt zum Professor für Experimentalphysik an der Universität des Saarlandes ernannt. Seit dem Wintersemester 2002/2003 lehrt und forscht der Wissenschaftler als Professor für Experimentalphysik an der Universität Göttingen und ist dort Direktor des Instituts für Röntgenphysik. Seine Arbeitsgebiete umfassen unter anderem die Nanostrukturforschung, biologische Makromoleküle und Membranbiophysik sowie Röntgenoptik. Als Gutachter ist Prof. Salditt unter anderem für die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Bundesministerium für Bildung und Forschung tätig.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Tim Salditt
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Physik
Institut für Röntgenphysik
Geiststraße 11, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-9427, Fax (0551) 39-9430
e-mail: tsaldit@gwdg.de
Internet: www.roentgen.physik.uni-goettingen.de