In publica commoda

Presseinformation: Gemälde von Carl Friedrich Gauß und Eduard Wilhelm Weber restauriert

Nr. 36/2004 - 04.02.2004

Portraits werden wieder an ihrem alten Platz in der Universitäts-Sternwarte aufgehängt
(pug) Zum 150-jährigen Bestehen der Georgia Augusta schenkte der Preußische Staat der Universität am 7. August 1887 zwei Gemälde des Berliner Künstlers Gottlieb Biermann: Die Portraits, die Biermann kurz zuvor als Auftragsarbeit nach früheren Vorlagen angefertigt hatte, zeigen die Göttinger Gelehrten Carl Friedrich Gauß (1777 bis 1855) und Eduard Wilhelm Weber (1804 bis 1891). Die Wissenschaftler hatten 1833 den ersten elektromagnetischen Telegrafen gebaut und ihn mit einer Drahtleitung über den Dächern der Stadt erprobt. Mit Sondermitteln der Universität Göttingen sind die beiden Gemälde und ihre vergoldeten, reich verzierten Holzrahmen von der Restauratorin Bettina Achsel (Göttingen) instandgesetzt worden. Vor dem 200. Geburtstag des Physikers Weber im Oktober 2004 und dem 150. Todestag des Mathematikers Gauß im Februar 2005 werden die Bilder an diesem Freitag (6. Februar 2004) wieder an ihrem alten Platz im Hörsaal der Universitäts-Sternwarte aufgehängt. Das Gauß-Portrait diente der Deutschen Bundesbank als Vorlage für den 1991 in Umlauf gebrachten Zehn-Mark-Schein.
Carl Friedrich Gauß war von 1807 bis zu seinem Tode im Jahre 1855 Direktor der Universitäts-Sternwarte in Göttingen und damit hauptberuflich als „Astronom und Geometer“ tätig, wie er es selbst formulierte. Er forschte auf den Gebieten der Astronomie, der Statistik, der Physik, der Geodäsie und der Geophysik. Zusammen mit seinem Kollegen und Freund Eduard Wilhelm Weber verband er die Sternwarte und das physikalische Institut mit einem Draht und tausche mit Hilfe elektromagnetisch beeinflusster Kompassnadeln Nachrichten mit ihm aus. Damit hatten die beiden Wissenschaftler die erste elektrische Telegrafenverbindung der Welt geschaffen. Der Physiker Weber gehörte später als einer der „Göttinger Sieben“ zu den Professoren, die gegen die Aufhebung des hannoverschen Staatsgrundgesetzes durch König Ernst August protestierten und im Zuge dieses Verfassungskonfliktes zwischen dem König und dem liberal gesinnten Professorentum 1837 entlassen wurden.
Hinweis an die Redaktionen:
Die restaurierten Bilder des Mathematikers Carl Friedrich Gauß und des Physikers Eduard Wilhelm Weber werden am Freitag, 6. Februar 2004, 10 Uhr, im Hörsaal der Universitäts-Sternwarte, Geismarlandstraße 11, aufgehängt. Zu diesem Fototermin laden wir Sie herzlich ein. Bitte beachten Sie, dass die Bilder bei schlechten Witterungsbedingungen nicht ausgeliefert werden und die Aufhängung verschoben werden muss.
Kontaktadresse:
Dr. Axel Wittmann
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Physik
Universitäts-Sternwarte
Geismarlandstraße 11, 37083 Göttingen
Telefon (0551) 39-5045, Fax (0551) 39-5043
e-mail: wittmann@uni-sw.gwdg.de
Internet: www.astro.physik.uni-goettingen.de/Welcome_de.html