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Presseinformation: Göttinger Forscher nehmen an Weltkonferenz zum Thema Holzschutz teil

Nr. 170/2004 - 08.06.2004

Mitglieder der Arbeitsgruppe von Prof. Militz stellen neue Verfahren zur Holzmodizierung vor
(pug) Wissenschaftler des Instituts für Holzbiologie und Holztechnologie der Georg-August-Universität sind auf der diesjährigen Weltkonferenz der International Research Group on Wood Preservation vertreten. Mit insgesamt neun Mitgliedern seiner Arbeitsgruppe nimmt Institutsleiter Prof. Dr. Holger Militz an dieser Veranstaltung teil, die noch bis zum 10. Juni 2004 in Ljubljana (Slowenien) stattfindet. In vier Vorträgen berichten die Forscher über die in Göttingen entwickelten Verfahren und Testmethoden zur Holzmodifizierung. Den Schwerpunkt der von Prof. Militz geleiteten Forschungen bildet die Suche nach neuen Lösungsansätzen, mit denen sich die Zerstörung von Holz durch Pilze und durch UV-Licht verhindern lässt. Ziel der Untersuchungen ist es, die Konkurrenzfähigkeit des nachwachsenden Rohstoffes Holz gegenüber Metallen und Kunststoffen zu verbessern und so neue Anwendungsbereiche zu erschließen.
Wie Dr. Ernst Kürsten aus der Arbeitsgruppe von Prof. Militz erläutert, werden unterschiedliche Stoffe wie zum Beispiel Silikate, Öle oder das aus Krabbenschalen gewonnene Chitosan in das Holz eingebracht, um so die Wasseraufnahme und -abgabe zu minimieren. „Als besonders vielversprechend haben sich dabei Textilharze erwiesen, die ursprünglich entwickelt wurden, um Baumwollstoffe knitterfrei zu machen. Unter Druck in das Holz eingebracht, blockieren sie die Stellen in den Holzfasern, an denen sich sonst Wassermoleküle anlagern, und bringen das Holz so in einen dauerhaft gequollenen Zustand. Es ,arbeitet‘ dann kaum noch, so dass Beschichtungen länger halten und Pilze das Holz kaum noch angreifen können. Zudem wird das Holz härter und ist damit zum Beispiel für die Verwendung als Parkett besonders geeignet“, so Dr. Kürsten. Fenster aus einem so „vernetzten“ Holz sind bereits auf verschiedenen Kongressen und Messen vorgestellt worden. Zugleich kann auf diese Weise die Verwendung „klassischer“ Holzschutzmittel weiter reduziert werden. „Gerade für Länder wie die USA, in denen das ,Standardmittel Chrom-Kupfer-Arsenat - kurz CCA - neuerdings nicht mehr verwendet werden darf, sind die Forschungen des Göttinger Instituts für Holzbiologie und Holztechnologie von großem Interesse“, betont Dr. Kürsten. Anfang Oktober kommenden Jahres werden Fachleute aus aller Welt zur zweiten „European Conference on Wood Modification“ an der Georg-August-Universität erwartet. Die Arbeitsgruppe von Prof. Militz hat bereits mit den Vorbereitungen begonnen.
Informationen im Internet können unter der Adresse www.holz.uni-goettingen.de abgerufen werden.
Kontaktadresse:
Dr. Ernst Kürsten
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie
Institut für Holzbiologie und Holztechnologie
Büsgenweg 4, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-3737, Fax (0551) 39-9646
e-mail: ekuerst@gwdg.de
Internet: www.holz.uni-goettingen.de