In publica commoda

Presseinformation: Geographie: Gastprofessorin für Genderforschung erweitert Themenangebot

Nr. 184/2004 - 18.06.2004

Gießener Wissenschaftlerin Dr. Perdita Pohle lehrt und forscht an der Universität Göttingen
(pug) Privatdozentin Dr. Perdita Pohle vom Institut für Geographie der Universität Gießen lehrt und forscht im Sommersemester 2004 als Gastprofessorin für Genderforschung an der Universität Göttingen. An der Fakultät für Geowissenschaften und Geographie sowie im interdisziplinären Studienfach Geschlechterforschung gibt sie einen Überblick über frauen- und genderbezogene Forschungsthemen und -ansätze in der Geographie. In ihren Lehrveranstaltungen befasst sie sich zudem mit Frauen und Migration sowie mit frauen- und genderorientierter Entwicklungsländerforschung und Entwicklungszusammenarbeit. „Dr. Pohle ist eine der wenigen Geographinnen in Deutschland, die sich intensiv mit der internationalen Genderforschung beschäftigt“, betont Prof. Dr. Werner Kreisel, Geschäftsführender Direktor des Geographischen Instituts und Leiter der Abteilung Kultur- und Sozialgeographie. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert die Gastprofessur im Rahmen des Maria-Goeppert-Mayer-Programms.
Perdita Pohle habilitierte sich 1998 an der Universität Gießen. In Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Bevölkerungs- und Sozialgeographie beschäftigt sie sich mit Frauen- und Genderaspekten insbesondere in der Entwicklungsländerforschung. Ihre regionalen Arbeitsgebiete sind Zentral- und Südasien, insbesondere Nepal und Tibetischer Himalaya, sowie Südamerika. Das ethno- und genderspezifische Wissen über das Ökosystem des tropischen Bergwaldes und die Erhaltung der Biodiversität in den Anden Südecuadors ist Gegenstand ihres aktuellen Forschungsprojektes. In Göttingen arbeitet sie mit dem Sonderforschungsbereich 552 „Stabilität von Randzonen tropischer Regenwälder in Indonesien“ eng zusammen.
Das Förderprogramm des Wissenschaftsministeriums ist nach der aus Göttingen stammenden Physik-Nobelpreisträgerin Maria Goeppert Mayer (1906 bis 1972) benannt. Sie studierte an der Georg-August-Universität Mathematik und Physik und promovierte bei Max Born. Anfang der Dreißiger Jahre siedelte sie mit ihrem Mann, dem Chemiker Joe Mayer, in die USA über. 1963 wurde ihr der Nobelpreis für ihre herausragende Arbeit in der theoretischen Physik zu „Kernkonfigurationen nach dem Spin-Bahn-Kopplungsmodell“ verliehen. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit unterstüzte Maria Goeppert Mayer jüdische Kolleginnen und Kollegen, die in die USA emigrierten. Sie setzte sich für eine friedliche Nutzung der Kernenergie ein und ermutigte junge Frauen, sich den Naturwissenschaften zuzuwenden.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Werner Kreisel
Dr. Perdita Pohle
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Geowissenschaften und Geographie
Geographisches Institut
Goldschmidtstraße 5, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-8021 und -8022, Fax (0551) 39-8006
e-mail: wkreise@gwdg.de
Internet: www.geogr.uni-goettingen.de