In publica commoda

Presseinformation: Antrittsvorlesung: Der Überschallstrahl - ein Problem der Strömungsmechanik

Nr. 190/2004 - 22.06.2004

Prof. Dr. Andreas Dillman übernimmt Brückenprofessur von Universität Göttingen und DLR
(pug) Zum Thema „Der Überschallstrahl - ein klassisches Problem der Strömungmechanik“ spricht Prof. Dr. Andreas Dillmann am Montag, 28. Juni 2004, in seiner Antrittsvorlesung an der Universität Göttingen. Der Physiker wurde zum Wintersemester 2003/2004 auf eine so genannte Brückenprofessur berufen, die die Georg-August-Universität zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eingerichtet hat. Prof. Dillmann hat den Lehrstuhl für Strömungsmechanik an der Fakultät für Physik inne und ist zugleich Leiter des Instituts für Aerodynamik und Strömungstechnik am DLR. In seinem Vortrag beschäftigt sich der Wissenschaftler mit der Strömungsform von Gas in Überschallgeschwindigkeit. Die Veranstaltung ist Teil des Göttinger Physikalischen Kolloquiums. Sie findet im Max-Born-Hörsaal (HS2) des Physikgebäudes am Friedrich-Hund-Platz 1 (bislang Tammannstraße 1) statt und beginnt um 17.15 Uhr.
Strömt ein Gas mit Überschallgeschwindigkeit, dann treten charakteristische Wellenerscheinungen auf. Sie können zum Beispiel bei Strahltriebwerken, Geysiren oder in interstellaren Jets beobachtet werden. Diese so genannten Überschallfreistrahlen weisen regelmäßige Zellstrukturen auf, die schon Ende des 19. Jahrhunderts das Interesse von herausragenden Naturwissenschaftlern geweckt haben. „Trotz ihrer scheinbaren Einfachheit hat die vollständige wissenschaftliche Durchdringung dieser elementaren Strömungsform mehr als hundert Jahre in Anspruch genommen und ist erst in jüngerer Zeit vollständig gelungen“, so Prof. Dillmann. „Interessanterweise ist der Schlüssel zur Lösung des Problems, ein von dem Mathematiker Ernst Eduard Kummer im Jahre 1837 ersonnenes Verfahren, wesentlich älter als das Problem selbst.“
Andreas Dillmann, 1961 in Karlsruhe geboren, studierte Maschinenbau an der Universität Karlsruhe. Von 1987 bis 1990 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Strömungsforschung in München und war anschließend bis 1995 am DLR in Göttingen tätig. Seine Promotion verfasste er 1989 an der Fakultät für Physik der Universität Göttingen zur Theorie der homogenen Nukleation übersättigter Dämpfe. 1995 habilitierte sich der Physiker mit einer Arbeit über stationäre Überschallströmung an der Universität Hannover und erhielt 1996 ein Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Bevor er auf die Göttinger Brückenprofessur berufen wurde, lehrte und forschte Andreas Dillmann fünf Jahre als Professor für Theoretische Strömungsmechanik an der Fakultät für Verkehrs- und Maschinensysteme der Technischen Universität Berlin. Dort wurde er 2002 auch Sprecher des Sonderforschungsbereichs 557 „Beeinflussung komplexer turbulenter Scherströmungen“. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt die Angewandte Aerodynamik von Flugzeugen, Fahrzeugen und Raumtransportsystemen, die Entwicklung numerischer Simulationsverfahren der Fluiddynamik sowie die Entwicklung optischer und akustischer Strömungsmesstechnik.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Andreas Dillmann
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Physik und
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
Bunsenstraße 10, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 709-2178, Fax (0551) 709-2889
e-mail: AS-IG@dlr.de
Internet: www.dlr.de/as