In publica commoda

Presseinformation: Günter Grass: Bronzen - Terrakotten. Arbeiten auf Papier

Nr. 224/2004 - 12.07.2004

Ausstellung dokumentiert erstmals umfassend das bildnerische Schaffen
(pug) Das bildnerische Schaffen des Literaturnobelpreisträgers Günter Grass, der ursprünglich Künstler werden wollte und sich erst später der Schriftstellerei zuwandte, wird jetzt erstmals umfassend in einer Ausstellung gewürdigt: Die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen zeigt in Kooperation mit dem Steidl Verlag Göttingen und dem Kunsthaus Lübeck mehr als 100 Bronzen und Terrakotten, die von korrespondierenden Arbeiten auf Papier begleitet werden. Ergänzt wird die Präsentation dieser Werke durch eine Lichtbildschau, Gussmaterialien und Handwerkszeug, die den Entstehungsprozess einer Bronzeskulptur veranschaulichen und Einblicke in die Werkstatt des Künstlers erlauben. Die Ausstellung „Günter Grass: Bronzen - Terrakotten. Arbeiten auf Papier“ wird vom 18. Juli bis 19. September 2004 in der Paulinerkirche (Papendiek 14) zu sehen sein.
Die Eröffnungsveranstaltung findet am Sonntag, 18. Juli 2004, in der Paulinerkirche statt und beginnt um 11.15 Uhr. Grußworte sprechen Prof. Dr. Matthias Schumann, Vizepräsident der Universität Göttingen, der Verleger Gerhard Steidl, Frank-Thomas Gaulin vom Kunsthaus Lübeck sowie der Direktor des Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Prof. Dr. Elmar Mittler. In die Ausstellung einführen wird Fritz Albrecht, Chef der Gießerei aus Altrandsberg in Bayern, die seit einer Reihe von Jahren die Tonmodelle des Künstlers gießt.
Günter Grass, 1927 in Danzig geboren, absolvierte nach Kriegsende eine Steinmetzlehre. Anschließend studierte er Grafik und Bildhauerei in Düsseldorf und Berlin, begann dann aber schriftstellerisch tätig zu werden. Mit dem 1959 veröffentlichten Roman „Die Blechtrommel“ gelang ihm der internationale Durchbruch. Seiner ursprünglichen, handwerklich begründeten Bildkunst ist er, wie die Ausstellung zeigt, auch als einer der erfolgreichsten europäischen Autoren jedoch immer verbunden geblieben. Skulpturen und Zeichnungen von Aalen, Ratten, metamorphen Gestalten oder Porträtköpfen zeigen einen engen Zusammenhang des bildnerischen und des schriftstellerischen Werkes. Immer wieder variiert, zueinander in Bezug gesetzt und durch neue thematische Gruppen ergänzt, entstehen seine Objekte als, so Günter Grass, „eine Erinnerung“ an frühere Arbeiten oder geben den Anstoß für neue literarische Projekte.
Eines seiner bekanntesten Werke, der „Butt“, begegnet dem Besucher als 2,20 Meter hohe Außenskulptur. Der „Butt im Griff“ ist bereits seit dem 3. Juli 2004 im Innenhof vor dem Eingang zur Paulinerkirche zu sehen. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Eine Tageskarte kostet 4 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Kinder bis zum zwölften Lebensjahr haben freien Eintritt.
Informationen im Internet können unter www.paulinerkirche-goettingen.de abgerufen werden.
Hinweis an die Redaktionen:
Die Veranstalter der Ausstellung, das Kunsthaus Lübeck, die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen und der Steidl Verlag Göttingen, laden Sie zu Vorbesichtigung und Pressegespräch am Sonnabend, 17. Juli 2004, von 16 bis 17 Uhr in der Paulinerkirche ein. Günter Grass wird anwesend sein. Eine Anmeldung unter Telefon (0551) 39-2456 oder e-mail: glitsch@mail.sub.uni-goettingen.de ist erforderlich.
Kontaktadresse:
Dr. Silke Glitsch
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Platz der Göttinger Sieben 1, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-2456, Fax (0551) 39-5222
e-mail: glitsch@mail.sub.uni-goettingen.de
Internet: www.sub.uni-goettingen.de