In publica commoda

Presseinformation: Direkte Nachfahren von Carl Friedrich Gauß besuchen Göttingen

Nr. 231/2004 - 23.07.2004

Stadt, Universität und Gauß-Gesellschaft veranstalten 2005 ein „Gauß-Jahr“
(pug) Nachfahren des Göttinger Gelehrten Carl Friedrich Gauß (1777 bis 1855) werden auf Einladung der Gauß-Gesellschaft am 29. und 30. Juli 2004 die Georg-August-Universität und die Stadt Göttingen besuchen. Vizepräsident Prof. Dr. Reiner Kree empfängt die Gäste aus den USA und aus Deutschland, die Wirkungs- und Gedenkstätten des berühmten Mathematikers und Astronomen besichtigen werden. Auf dem Programm stehen vor allem die Universitäts-Sternwarte an der Geismarlandstraße und das Gauß’sche Familiengrab auf dem Albani-Friedhof sowie die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, die den wissenschaftlichen Nachlass von Gauß bewahrt. Anschließend reisen die beiden Familien weiter nach Braunschweig, in die Geburtstadt des Wissenschaftlers, dessen Todestag sich 2005 zum 150. Mal jährt. Aus diesem Anlass werden die Stadt Göttingen und die Georgia Augusta mit der Gauß-Gesellschaft im Gedenkjahr zu einer Vielzahl von Veranstaltungen einladen.
Zu Gast in Göttingen ist Diana Gauss Richardson, direkte Nachfahrin von Carl Friedrich Gauß in der fünften Generation. Die Lektorin für Geographie an der Universität San Diego wird von ihrem Ehemann Fred Richardson III. und ihren Kindern Carl Gauss und Kelsey Gauss Richardson begleitet. Die in den USA lebenden Nachkommen von Gauß stammen aus seiner zweiten Ehe mit Minna Waldeck (1788 bis 1831) ab. Die beiden Söhne aus dieser Verbindung, Eugen und Wilhelm (Charles William), wanderten im 19. Jahrhundert nach Amerika aus. Diana Gauss Richardson wird in Göttingen mit Karl Ulrich Gauß aus Velbert zusammentreffen. Er ist ebenfalls ein direkter Nachkomme des Wissenschaftlers in fünfter Generation; der Elektroingenieur im Ruhestand wird Stadt und Universität zusammen mit seiner Ehefrau Brunhilde und seinen Söhnen Karsten und Rüdiger besuchen. Die in Deutschland lebenden Nachfahren gehen auf Gauß‘ erste Ehe mit Johanna Osthoff (1780 bis 1809) zurück.
Carl Friedrich Gauß wurde am 30. April 1777 in bescheidenen Verhältnissen in Braunschweig geboren. Gefördert von Herzog Karl Wilhelm Ferdinand begann er 1795 sein Studium der Mathematik und der Philosophie an der Universität Göttingen. 1799 wurde er in Helmstedt promoviert. An der Georgia Augusta erhielt er 1807 eine Professur für Astronomie und wurde zum Direktor der Göttinger Sternwarte ernannt. Neben mathematischen und astronomischen Forschungen arbeitete der Wissenschaftler auch auf den Gebieten der Physik, der Geodäsie und der Geophysik. Er veröffentlichte grundlegende Werke über die höhere Arithmetik, die Differentialgeometrie und die Bewegung der Himmelskörper. Bei Grad- und Landvermessungen in Hannover verbesserte Gauß die geodätischen Verfahren und erfand neue Kartenprojektionen. Für erdmagnetische Forschungen entwickelte er unter anderem das absolute physikalische Maßsystem. 1833 stellten Wilhelm Weber und Gauß die erste elektrische Telegraphenverbindung der Welt zwischen der Sternwarte und einem Physikgebäude her. Weitere Arbeiten mit dem befreundeten Physiker führten zu neuen Erkenntnissen in der Mechanik sowie über die Potentialtheorie und in der geometrischen Optik. Carl Friedrich Gauß starb am 23. Februar 1855 in Göttingen.
Hinweis an die Redaktionen:
Der Pressetermin zum Besuch der Gauß-Nachfahren findet am Donnerstag, 29. Juli 2004, in der Aula am Wilhelmsplatz statt und beginnt um 10.30 Uhr. Die Gäste werden von Prof. Dr. Reiner Kree, Vizepräsident der Universität Göttingen, empfangen. An dem Treffen wird außerdem Dr. Axel Wittmann, Wissenschaftler an der Universitäts-Sternwarte und Geschäftsführer der Gauß-Gesellschaft Göttingen, teilnehmen.