In publica commoda

Presseinformation: Explosion in Göttinger Chemie-Labor: Ursache nach Untersuchung geklärt

Nr. 267/2004 - 27.09.2004

(pug) Die Explosion, die sich am Donnerstag, 23. September 2004, in einem Labor des Instituts für Anorganische Chemie der Universität Göttingen ereignete, ist nach Aussage des Institutsdirektors durch einen Defekt in der in einem Abzug betriebenen Vakuumanlage verursacht worden. In der Anlage lagerte sich Sauerstoff aus der Luft in einer mit flüssigem Stickstoff gekühlten Glasvorrichtung (Kühlfalle) ein. „Durch zusätzliche Einwirkung von organischen Lösungsmitteln aus anderen Versuchen oder durch plötzliche Temperaturerhöhung wurde eine erste Explosion ausgelöst. Diese Druckwelle zerstörte die Apparaturen der Experimente, so dass es dadurch vermutlich zu einer zweiten Explosion kam“, erläutert Prof. Dr. Jörg Magull. Dieses „unglückliche Zusammenwirken“ führte zur vollständigen Zerstörung der Abzugsanlage und zu Verletzungen bei drei Studierenden und einem Mitarbeiter. Nach ärzlicher Versorgung konnten drei Personen noch am selben Tag das Universitätsklinikum verlassen, ein Student befindet sich noch in stationärer Behandlung. Der Sachschaden wird nach der Untersuchung auf mindestens 50.000 Euro geschätzt.