In publica commoda

Presseinformation: Mathematiker der Universität Göttingen erhält Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2005

Nr. 97/2005 - 18.03.2005

Auszeichnung für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Analytischen Zahlentheorie
(pug) Dr. Valentin Blomer, Juniorprofessor am Mathematischen Institut der Universität Göttingen, erhält den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2005 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Mit ihrer Auszeichnung würdigt die DFG Dr. Blomers herausragende Arbeiten im Bereich der Analytischen Zahlentheorie, unter anderem für seine „beeindruckenden Leistungen“ bei der überraschenden Widerlegung einer Vermutung des berühmten Mathematikers Paul Erdös (1913 bis 1996). Prof. Dr. Ina Kersten, Dekanin der Göttinger Mathematischen Fakultät: „In seinem Arbeitsfeld hat sich Valentin Blomer in einem bemerkenswerten Tempo zu einem international anerkannten Forscher mit mehreren hervorragenden Ergebnissen und Publikationen entwickelt.“ Der Leibnitz-Preis ist mit jeweils 16.000 Euro dotiert und wird jährlich an sechs Nachwuchswissenschaftler vergeben, die durch besondere Leistungen in ihrem jeweiligen Forschungsgebiet auffallen. Die Preisträger dieses Jahres wurden unter 94 Bewerbern ausgewählt.
Valentin Blomer, 1977 in München geboren, studierte von 1997 bis 2001 Mathematik und Informatik an der Universität Mainz. Dazu erhielt der Bundessieger im Bundeswettbewerb Mathematik (1995) ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes. Im Juni 2002 folgte in Stuttgart die mit summa cum laude bewertete Promotion, für die er mit dem Dissertationspreis der Universität Stuttgart ausgezeichnet wurde. Von August 2003 an war der junge Wissenschaftler als Postdoktorand an der University of Toronto tätig. Nach Abschluss seines Forschungsaufenthaltes in Kanada lehrt und forscht Dr. Blomer seit Mai 2004 als Juniorprofessor an der Universität Göttingen. In seinen Forschungsarbeiten fragt Dr. Blomer mit Hilfe von Methoden der Analysis und Funktionentheorie nach der Anzahl von ganzen Zahlen unterhalb einer gewissen Grenze, die eine bestimmte Eigenschaft erfüllen. Seine Erkenntnisse sind unter anderem von Interesse für die Verschlüsselung von Nachrichten. Dr. Blomer beschäftigte sich dabei auch mit einem mathematischen Problem aus dem Fragenkatalog von Erdös. Darin geht es um die Anzahl der Darstellungen natürlicher Zahlen unterhalb einer Schranke als Summe von zwei ganzen Zahlen, die mit einer Primzahl auch durch deren Quadrat teilbar sind.
Der Leibnitz-Preis wird seit 1977 vergeben. Namensgeber ist der frühere DFG-Präsident und Atomphysiker Heinz Maier-Leibnitz. Die Mittel stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung der DFG zur Verfügung. Nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren wurden 41 Bewerber zur Begutachtung vorgeschlagen. Die fünf weiteren Preisträger, darunter drei Wissenschaftlerinnen, kommen aus Bamberg (Anglistik), Bonn (Dermatologie), Hamburg (Germanistik), Heidelberg (Astrophysik) und Tübingen (Pflanzenwissenschaften). Die Verleihung der Heinz Maier-Leibnitz-Preise findet am 6. Juni 2005 in Bonn statt.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Ina Kersten
Georg-August-Universität Göttingen
Mathematische Fakultät
Bunsenstraße 3 - 5, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-7750, Fax (0551) 39-2985
e-mail: kersten@uni-math.gwdg.de
Internet: www.math.uni-goettingen.de