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Presseinformation: Diskussionsanstöße für eine „Neubegründung der Olympischen Idee“

Nr. 111/2005 - 04.04.2005

Institut für Sportwissenschaften lädt am 7. und 8. April 2005 zu einem Symposium ein
(pug) Sind die Krisenerscheinungen der Olympischen Bewegung und die weltweite Diskussion um die Olympischen Spiele allein Ausdruck von „Verrat“ an einer hehren Idee oder verweisen sie auf tiefergehende Unstimmigkeiten und inkompatible Erwartungshaltungen? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines Symposiums „Zur Neubegründung der Olympischen Idee“, zu dem das Institut für Sportwissenschaften der Universität Göttingen am 7. und 8. April 2005 einlädt. An der Veranstaltung mit dem Titel „Diskussionsanstöße“ werden rund 30 Experten aus Sport und Sportwissenschaft, Kultur und Kulturpolitik sowie Sport- und Kulturjournalismus teilnehmen. Als Referenten konnten dabei neben Fachwissenschaftlern aus dem In- und Ausland auch Fachleute und Vertreter des International Olympic Committee (IOC), des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland (NOK) und der Deutschen Olympischen Gesellschaft gewonnen werden.
„Fehlentwicklungen in der Olympischen Bewegung sind nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Olympische Idee selbst nicht tragfähig genug ist, um der Praxis nachhaltige, überzeugende und wirksame Orientierungen zu geben“, sagt dazu Prof. Dr. Arnd Krüger, der die Abteilung Gesellschaft und Training am Göttinger Institut für Sportwissenschaften leitet. Zwischen den Spielen von Athen und Turin erscheine es daher an der Zeit, eine kritische Prüfung der bisher als „geltend“ angenommenen ideellen Grundlagen des Olypmischen Projekts vorzunehmen. Den Ausgangspunkt bilde dabei die These, dass das Olympische Ereignis im Kern die einzige Botschaft habe, einen zusätzlichen kulturellen Beitrag zur Bereicherung der Gesellschaft zu leisten. Prof. Krüger: „Dieser kulturelle Eigensinn dominiert alle administrativen, politisch-rechtlichen, ökonomischen und pädagogischen Aspekte des Olympischen Geschehens.“
Am ersten Tag der Veranstaltung werden sich die Referenten mit grundlegenden Aspekten der Olympischen Idee beschäftigen. Den Auftakt macht ein Vortrag von Prof. Dr. John Hoberman von der University of Texas in Austin (USA), in dem es um die Frage „Totgesagte leben länger. Hat die Olympische Bewegung Zukunft?“ gehen wird. Die weiteren Referate beschäftigen sich unter anderem mit der Kulturidee des olympischen Sports, mit den Ansprüchen an einen olympischen Frieden sowie mit den Grenzen und Krisenfeldern der olympischen Politik. Im zweiten Teil der Veranstaltung sollen weitergehende Überlegungen zur olympischen Entwicklung ausgeleuchtet werden, so etwa die künftige Rolle der Medien oder die notwendigen Reformen der Olympischen Charta. Außerdem spricht Dr. Hans-Joachim Klein, Präsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft, zum Thema „Was machen wir daraus? Praxisorientierte Einsichten aus der Sicht einer olympischen Organisation“.
Das Symposium steht auch interessierten Gästen offen. Die Veranstalter bitten um Anmeldung im Sekretariat des Instituts für Sportwissenschaften, Ilona Schulz, Tel. 0551/39-5653, e-mail: ischulz@sport.uni-goettingen.de. Informationen im Internet können unter www.sport.uni-goettingen.de/ifs/news.html abgerufen werden.
Hinweis an die Redaktionen:
Das Symposium „Zur Neubegründung der Olympischen Idee: Diskussionsanstöße“ findet am 7. und 8. April 2005 am Institut für Sportwissenschaften der Universität Göttingen, Sprangerweg 2, statt.
Kontaktadresse:
PD Dr. Wolfgang Buss
Georg-August-Universität Göttingen
Sozialwissenschaftliche Fakultät
Institut für Sportwissenschaften
Sprangerweg 2, 37075 Göttingen
Telefon (0551) 39-5681, Fax (0551) 39-5641
e-mail: wbuss@gwdg.de
Internet: www.sport.uni-goettingen.de