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Presseinformation: Absolventen der Forstwissenschaften auf internationalem Kongress ausgezeichnet

Nr. 269/2005 - 11.08.2005

Forschungsverband vergibt Preise für Doktor- und Masterarbeiten – Verleihung in Australien
(pug) Drei Absolventen der Forstwissenschaften an der Universität Göttingen sind vom Internationalen Verband Forstlicher Forschungsanstalten (IUFRO) für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen ausgezeichnet worden. Im Rahmen eines Weltkongresses, der in dieser Woche (8. bis 13. August 2005) in Brisbaine (Australien) stattfindet, verlieh der Verband Dr. Sofía Sánchez Orois den mit 1.500 US-Dollar dotierten „Outstanding Doctoral Research Award“. Die Wissenschaftlerin aus Spanien hat am Göttinger Institut für Waldinventur und Waldwachstum Untersuchungen zur nachhaltigen Nutzung von Waldökosystemen durchgeführt. Mit dem „Student Award for Excellence in Forest Science“ sind Katja Eisbrenner und Carlos A. Ruiz-Garvia ausgezeichnet worden. Beide erhalten damit eine Anerkennung ihrer Leistungen im Rahmen von Masterstudiengängen an der Georg-August-Universität. Diese Auszeichnung ist mit jeweils 2.000 US-Dollar dotiert. Im IUFRO sind rund 15.000 Waldforscher und 700 Mitgliedsorganisationen aus 110 Ländern zusammengeschlossen.
„Die klassischen Steuerungssysteme zur nachhaltigen Nutzung von Wäldern beschränken sich bislang auf eine sehr begrenzte Anzahl von Handlungspfaden. Dadurch reduziert sich die räumliche Diversität einer Waldlandschaft und die Flexibilität im Forst-Management“, erläutert Prof. Dr. Klaus von Gadow vom Institut für Waldinventur und Waldwachstum. Durch ihre Forschungen habe Dr. Sánchez Orois die Entwicklung einer neuen wissenschaftlichen Basis für die Steuerung von Waldökosystemen entscheidend mitgeprägt, so der Wissenschaftler, der die Doktorarbeit betreute. Sie habe neue Methoden entwickelt, mit deren Hilfe unterschiedliche Management-Pfade für Waldbestände generiert und bewertet werden könnten. „Sie zeigt unter anderem, wie lokale Eingriffe in den Waldbestand mit strategischen Zielen auf der Landschaftsebene in Einklang gebracht werden können“, so Prof. von Gadow. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen veröffentlichte Dr. Sánchez Orios in renommierten Fachzeitschriften.
Katja Eisbrenner erhielt die Auszeichnung für ihre Masterarbeit, in der sie das Marktpotenzial von Nichtholz-produkten aus Wäldern untersucht hat. Zu diesen Produkten zählen Kräuter, Beeren, Pilze und Nüsse, aber auch der Waldtourismus. Untersuchungsgebiet war der Malcolm Knapp Research Forest der University of British Columbia (UBC) in Vancouver (Kanada). An der UBC absolvierte sie ein Studienjahr während ihres Studiums an der Georgia Augusta, das sie mit dem Master of Tropical and International Forestry abgeschlossen hat. Zudem nahm sie an Exkursionen nach Chile und in die Slowakische Republik teil, befasste sich mit Agro-Forst-Systemen in Ekuador und war in Mexiko für den Forest Stewardship Council tätig. Derzeit ist sie für diese internationale Organisation in Bonn tätig.
Die dritte Auszeichnung ist an den Forstwissenschaftler Carlos Alberto Ruiz-Garvia verliehen worden. Geboren in Bolivien, absolvierte er sein Grundstudium an der Universität von Concepción (Chile). Anschließend schrieb er sich an der Göttinger Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie in den Masterstudiengang ein. Hier legte er seinen Schwerpunkt im Bereich tropische Waldnutzung. In seiner Masterarbeit beschäftigte sich Ruiz-Garvia mit der Bewertung von Kohlenstoff-Festlegung durch Aufforstungsprojekte in der Provinz Buena Vista in Bolivien. Er untersuchte die Bedingungen, unter denen Landbesitzer von einer Umwandlung von Weideland in Plantagen profitieren würden. Im Jahr 2003 schloss er das Studium mit dem Master of Tropical and International Forestry ab. Derzeit absolviert Ruiz-Garvia den internationalen Promotionsstudiengang in den Agrarwissenschaften an der Universität Göttingen und forscht dort im Rahmen des Projektes „Biogeochemical Cycles under Land Use Change in the Semiarid Americas“. Er befasst sich dabei mit dem Produktionspotenzial und mit der Ökosystemqualität von Sekundärwäldern im nördlichen Yucatán (Mexiko).
Hinweis an die Redaktionen:
Digitales Bildmaterial von zwei Preisträgerinnen kann in der Pressestelle abgerufen werden.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Klaus von Gadow
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie
Institut für Waldinventur und Waldwachstum
Büsgenweg 5, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-3471, Fax (0551) 39-9787
e-mail: KGadow@gwdg.de
Internet: www.forst.uni-goettingen.de